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Frage 1/10 zur Bundestagswahl 2017

Warum sollten Schaf- und Ziegenhalter Ihre Partei wählen?

"Welchen Stellenwert misst Ihre Partei der Schaf- und Ziegenhaltung in Deutschland bei, und warum sollten Schaf- und Ziegenhalter Ihre Partei wählen?" - Das haben wir CDU/CSU, SPD, FDP, AfD, Die Linke und Die Grünen gefragt.
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CDU/CSU

CDU und CSU schätzen die Leistungen der Schaf- und Ziegenhalter beim Natur- und Landschaftsschutz und für die Biodiversität als sehr hoch ein. Die Weidehaltung bedeutet insbesondere in Überschwemmungsgebieten und auf grundwassernahen Standorten eine naturverträgliche Form der landwirtschaftlichen Nutzung.

Zum Erhalt ökologisch wichtiger Lebensräume und attraktiver Landschaften, zum Beispiel artenreicher Wachholderheiden, oder auch in der Deichpflege, sind die Schaf- und Ziegenhalter unverzichtbar. Die umweltfreundliche Nutzung durch Schafe und Ziegen ist ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung der großen Herausforderung im Bereich des Umwelt-, Klima- und Gewässerschutzes. Auch sind Schaf- und Ziegenfleisch sowie Schaf- und Ziegenmilch aus heimischer Erzeugung wahre Spezialitäten, die insbesondere die regionale Gastronomie und Küche bereichern.

Die Schaf- und Ziegenhaltung in Deutschland hat in der CDU und CSU sowie der unionsgeführten Bundesregierung einen starken und verlässlichen Partner. Wir wer-den uns dafür einsetzen, dass diese Betriebe auch in Zukunft eine ökonomische Perspektive in Deutschland haben.

SPD

Schaf- und Ziegenhalter führen nicht nur eine Jahrhunderte alte Tradition fort und erhalten das Wissen, wie mit Hilfe ihrer Tiere von kargen Standorten hochwertige Lebensmittel gewonnen werden können. Sie tragen zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei, die sonst schnell verbuschen würde, und leisten durch die Offenhaltung von Flächen zum Beispiel auf Deichen einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt dieser Bauwerke.

Die SPD ist sich dieser wichtigen Funktionen bewusst und wird sich auch in Zukunft dafür einsetzen, dass die wirtschaftlichen Grundlagen für die Schaf- und Ziegenhaltung erhalten und ausgebaut werden.

Bündnis 90 / Die Grünen

Aus unserer Sicht hat die Weidehaltung von Schafen und Ziegen zahlreiche Vorteile, deshalb wollen wir sie unterstützen. So ist der Erhalt von Dauergrünland eine klimapolitische Priorität in der Landwirtschaft. Dauergrünland ist zudem der Lebensraum zahlreicher Arten, für den Erhalt der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft kommt ihm daher eine zentrale Rolle zu.

Die nachhaltige Erhaltung von artenreichem Dauergrünland ist auf vielen Standorten nur durch Schaf- oder Ziegenbeweidung möglich. Daneben gehören Tiere auf der Weide für viele Menschen zur Kulturlandschaft. Der landschaftskulturelle Wert ländlicher Räume wird daher entscheidend von der Weidehaltung geprägt. Um die Weidehaltung zu erhalten, befürworten wir unter anderem die Einführung von Koppelzahlungen zugunsten von Weidehaltung.

FDP

Wir Freie Demokraten wissen nicht nur, dass die Haltung von Schafen und Ziegen sehr harte Arbeit ist, sondern auch, wie sehr gerade die Betriebe der Schaf- und Ziegenhaltung Bund, Länder, Kommunen und private Grundbesitzer bei der Erhaltung der offenen Kulturlandschaften und auch bei der Pflege von Anlagen des Hochwasserschutzes entlasten. Das respektieren wir und wollen, dass es sich auszahlt.

Zudem pflegen wir im Gegensatz zu anderen Parteien kein romantisch-verklärendes Verhältnis zu Prädatoren wie Wolf oder Luchs, die, wie etwa in Südfrankreich zu sehen ist, eine ernsthafte wirtschaftliche Bedrohung für jegliche Form der Weidehaltung darstellen

Die Linken

Aus Sicht der LINKEN sind die schaf- und ziegenhaltenden Betriebe in Deutschland die Tierhaltungs- und Landbewirtschaftungsform mit der höchsten gesellschaftlichen Anerkennung. Sie trägt nicht nur zur Kulturlandschaftspflege, zum Naturschutz sowie zum Grünlanderhalt bei, sondern auch zum effektivsten Deichschutz und nicht zu vergessen zur nachhaltigen Erzeugung von Lebensmitteln.

Trotzdem gehören sie zu den Verlierern der letzten EU-Agrar­reform. Dies hat DIE LINKE immer wieder thematisiert und als einzige Fraktion im Bundestag z. B. als Ausnahme vom Grundsatz der Entkoppelung eine Weideprämie im Rahmen der Direktzahlung gefordert.

DIE LINKE wird weiter konsequent, wie schon in den vergangenen Jahren, für grundlegende Änderungen in der Agrarpolitik eintreten. Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter müssen von ihrer Arbeit leben können, insbesondere weil sie damit vor allem gesellschaftliche Anforderungen an den Natur- und Tierschutz erfüllen.

[Anm. der Redaktion: Dies ist eine verkürzte Darstellung der Antwort, da Die Linke auf  4 der 10 Fragen auf einmal geantwortet hat. Lesen Sie hier die vollständige Antwort der Partei auf die Fragen 1-3 und 6]

Hier geht's zu den anderen Fragen 

2. Wie bremsen Sie die Abwärtsspirale der Einkommenssituation und der immer kleiner werdenden Zahl der gehaltenen Schafe?

3. Deutsche Schafhalter keine gekoppelte Prämie, wie in den meisten anderen EU-Ländern. Was werden Sie gegen diese Benachteiligung tun?

4. Wo sehen Sie Möglichkeiten, die übermäßigen Belastungen durch die Bürokratie abzubauen?

5. Weidetierhalter leiden unter der Rückkehr des Wolfes. Was werden Sie für die Schaf- und Ziegenhalter tun?

6. Schaf- und Ziegenhalter betreiben Landschaftspflege und angewandten Naturschutz. Wie will Ihre Partei diesen Dienst an der Gesellschaft honorieren, und welche konkreten Vorschläge haben Sie dazu?

7. Die Verordnung (EU) Nr. 630/2013 vom 28.06.2013 mit dem Ziel der Scrapie-Bekämpfung führte zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Zuchtbetriebs, u.a. durch einen totalen Handelsstopp. Was werden Sie gegen die Benachteiligung deutscher Schaf- und Ziegenhalter tun?

8. Schafhalter erhalten im Gegensatz zu Imkern keine Agrardiesel-Rückerstattung. Was wollen Sie gegen diese Benachteiligung tun?

9. Der Lammfleischmarkt leidet unter den Importen. Wie wollen Sie die Absatzsituation für deutsches Lammfleisch verbessern?

10. Was werden Sie tun, um den Wert der Schafwolle als Rohstoff zu verbessern und die Schur vor Misskredit zu bewahren?
 

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