Unveränderte Antwort der Partei Die Linken auf die Fragen 1-3 und 6
1. Warum sollten Schaf- und Ziegenhalter Ihre Partei wählen?
2. Wie bremsen Sie die Abwärtsspirale der Einkommenssituation und der immer kleiner werdenden Zahl der gehaltenen Schafe?
3. Deutsche Schafhalter keine gekoppelte Prämie, wie in den meisten anderen EU-Ländern. Was werden Sie gegen diese Benachteiligung tun?
6. Schaf- und Ziegenhalter betreiben Landschaftspflege und angewandten Naturschutz. Wie will Ihre Partei diesen Dienst an der Gesellschaft honorieren, und welche konkreten Vorschläge haben Sie dazu?
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Aus Sicht der LINKEN sind die schaf- und ziegenhaltenden Betriebe in Deutschland die Tierhaltungs- und Landbewirtschaftungsform mit der höchsten gesellschaftlichen Anerkennung. Sie trägt nicht nur zur Kulturlandschaftspflege, zum Naturschutz sowie zum Grünlanderhalt bei, sondern auch zum effektivsten Deichschutz und nicht zu vergessen zur nachhaltigen Erzeugung von Lebensmitteln.
Trotzdem gehören sie zu den Verlierern der letzten EU-Agrarreform. Dies hat DIE LINKE immer wieder thematisiert und als einzige Fraktion im Bundestag z. B. als Ausnahme vom Grundsatz der Entkoppelung eine Weideprämie im Rahmen der Direktzahlung gefordert. Die EU hatte das den Mitgliedsstaaten ermöglicht und alle außer Deutschland, haben dies genutzt. Diese Benachteiligung gegenüber weidetierhaltenden Betrieben in den anderen EU-Staaten ist inakzeptabel, zumal viele Betriebe Fördermöglichkeiten aus der Zweiten Säule nicht oder nur eingeschränkt nutzen können oder diese Finanzierungsquelle für die gesellschaftlichen Leistungen dieser Tierhaltungen nicht ausreicht.
Das zeigt eine völlig ungenügende Wertschätzung der Regierungskoalition von CDU/CSU und SPD von Leistungen, die von den Schaf- und Ziegehalterinnen und -haltern für unsere Kulturlandschaft und die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft erbracht werden. Das gilt erst Recht angesichts der Tatsache, dass mit der Rückkehr des Wolfes in immer mehr Regionen Deutschlands zusätzliche Probleme in den Betrieben gelöst werden müssen, z. B. für einen effektiven Herdenschutz.
Aber auch das seit Jahren von der LINKEN geforderte Herdenschutzkompetenzzentrum für mehr Beratung, Information, Unterstützung (auch finanziell) und Forschung wird bislang auf Bundesebene verweigert, obwohl eine bundesweite Strategie und bundesweit einheitliches Handeln zwingend erforderlich ist und ein erfolgreicher Herdenschutz bereits etabliert sein sollte, bevor der Wolf in einer Region präsent ist.
DIE LINKE wird weiter konsequent, wie schon in den vergangenen Jahren, für grundlegende Änderungen in der Agrarpolitik eintreten. Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter müssen von ihrer Arbeit leben können, insbesondere weil sie damit vor allem gesellschaftliche Anforderungen an den Natur- und Tierschutz erfüllen.
Gesellschaftliche Leistungen wie Hochwasserschutz durch Deichbeweidung und die Pflege von geschützten Biotopen sind mit besonders hohem Arbeitsaufwand verbunden. Hier setzt sich DIE LINKE für ein langfristiges Honorierungssystem ein, das für die Betriebe Planungssicherheit und eine angemessene Bezahlung der Leistung gewährleistet, eine Weideprämie als Grundsockel plus Zuschläge mit steigendem Arbeitsaufwand entsprechend der Standortbedingungen.