Was werden Sie tun, um den Wert der Schafwolle als Rohstoff zu verbessern?
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CDU/CSU
Wir haben die Bürger- und Verbraucherinformation über die Tierhaltung und die Herstellung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen bereits deutlich im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und über das neue Bundeszentrum für Ernährung ausgebaut und werden hier auch weiter einen Schwerpunkt setzen. Ziel von CDU und CSU ist es, den Bürgern ein objektives Bild über Landwirtschaft und Tierhaltung in allen ihren Facetten zu ermöglichen.
Das Vertrauen der Bürger in ihre Arbeit gewinnen die Schafhalter am besten, wenn sie ihr Tun – gerade auch die Schur – öffentlich zeigen und erklären. Das kann z. B. im Rahmen von Schaf-Schur-Events geschehen. Wir stehen dabei an ihrer Seite und wenden uns strikt gegen Aktivisten, die Schafhalter zu Unrecht angehen.
Wir wollen die Schafhalter auch dabei unterstützen, eine höhere Aufmerksamkeit für ihre Produkte – für Fleisch, aber auch für die Wolle und ihre Vorteile – zu erreichen.
Ganz grundsätzlich setzen sich CDU und CSU dafür ein, die Stellung der Landwirte in der Vermarktungskette zu stärken. Wir unterstützen Erleichterungen bei der Bildung von Erzeugergemeinschaften, mehr Markttransparenz sowie Maßnahmen gegen unlautere Handelspraktiken. Diese Möglichkeiten müssen aber auch genutzt werden. Erzeuger von Wolle haben bereits jetzt die Möglichkeit, sich in Erzeugerorganisationen zusammenzuschließen und damit für eine bessere Bündelung des Angebots und eine Professionalisierung der Vermarktung zu sorgen.
SPD
Der vor einigen Jahren unternommene Versuch, den Einsatz von Schafwolle im Baubereich zu fördern, lief erfolglos aus, nachdem die finanzielle Förderung eingestellt wurde. Wir stehen diesem Förderansatz daher sehr skeptisch gegenüber. Die zur Erzielung eines Einkommens betriebene Schafhaltung sollte über eine höhere Bezuschussung ihrer Leistungen in der Landschaftspflege besser gestellt werden.
Bündnis 90 / Die Grünen
Wir schätzen Schafwolle als natürlichen Rohstoff mit vielfältigen Anwendungsgebieten und glauben, dass Schurwolle aus Deutschland sich am Markt durchsetzen kann, wenn sie mit einer tierfreundlichen Produktion punktet. Wichtig sind ein schonender Umgang mit den Tieren und eine fundierte Ausbildung der Scherer.
FDP
Wir Freie Demokraten sind uns der Problematik bewusst, dass die marktüblichen Preise für Rohwolle nicht einmal mehr die Schurkosten decken. Chancen sehen wir, ähnlich wie beim Lammfleisch, in der Bildung regionaler Marken, beispielsweise in Zusammenarbeit mit Herstellern von Natur- und Lifestyle-Mode.
Auch der Einsatz von Schafwolle als Dämmstoff ist vorstellbar. Derartige Vermarktungsinitiativen sind jedoch in erster Linie Aufgabe der Branche selbst. Grundsätzlich vorstellbar ist die Förderung entsprechender Bemühungen im Rahmen von Kulturlandschaftsförderprogrammen der Länder.
Was die unsachlichen Kampagnen bestimmter Tierrechtsaktivisten anbetrifft, so sprechen wir Freie Demokraten uns für einen rechtsstaatlich geordneten Vollzug des Tierschutzrechts durch gut ausgestattete Veterinärbehörden aus anstatt dies im Wege verfassungsrechtlich fragwürdiger Verbandsklagerechte ideologisch motivierten Organisationen zu überlassen.
Die Linken
Generell hat DIE LINKE immer eine Versachlichung der Debatte zur Nutztierhaltung eingefordert, in der einerseits notwendige Kritik, andererseits aber die Tierhaltung als wichtiger Teil der landwirtschaftlichen Stoffkreisläufe und einer nachhaltigen Landwirtschaft anerkannt wird. Um neue wertschöpfungshaltige Nutzungsmöglichkeiten für Naturwolle zu erschließen, wird sowohl Forschung gebraucht als auch mehr Unterstützung bei der Überführung der Erkenntnisse in die Praxis, einschließlich Marktanreizprogrammen.
Hier geht's zu den anderen Fragen
1. 1. Warum sollten Schaf- und Ziegenhalter Ihre Partei wählen?
4. Wo sehen Sie Möglichkeiten, die übermäßigen Belastungen durch die Bürokratie abzubauen?
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