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Frage 10/10 zur Bundestagswahl 2017

Was werden Sie tun, um den Wert der Schafwolle als Rohstoff zu verbessern?

Schafwolle ist ein nachwachsender Rohstoff. Leider wurde die von qualifizierten Fachleuten durchgeführte Schur von einigen Aktivisten wiederholt kritisiert und zur Anzeige gebracht. Welche Maßnahmen werden Sie fördern, um einen höheren Marktpreis zu erreichen oder um die Verwendung deutscher Schurwolle, z.B. im industriellen Bereich, voranzutreiben und die Schafschur vor Misskredit zu bewahren?
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CDU/CSU

Wir haben die Bürger- und Verbraucherinformation über die Tierhaltung und die Herstellung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen bereits deutlich im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und über das neue Bundeszentrum für Ernährung ausgebaut und werden hier auch weiter einen Schwerpunkt setzen. Ziel von CDU und CSU ist es, den Bürgern ein objektives Bild über Landwirtschaft und Tierhaltung in allen ihren Facetten zu ermöglichen.

Das Vertrauen der Bürger in ihre Arbeit gewinnen die Schafhalter am besten, wenn sie ihr Tun – gerade auch die Schur – öffentlich zeigen und erklären. Das kann z. B. im Rahmen von Schaf-Schur-Events geschehen. Wir stehen dabei an ihrer Seite und wenden uns strikt gegen Aktivisten, die Schafhalter zu Unrecht angehen.

Wir wollen die Schafhalter auch dabei unterstützen, eine höhere Aufmerksamkeit für ihre Produkte – für Fleisch, aber auch für die Wolle und ihre Vorteile – zu erreichen.

Ganz grundsätzlich setzen sich CDU und CSU dafür ein, die Stellung der Landwirte in der Vermarktungskette zu stärken. Wir unterstützen Erleichterungen bei der Bildung von Erzeugergemeinschaften, mehr Markttransparenz sowie Maßnahmen gegen unlautere Handelspraktiken. Diese Möglichkeiten müssen aber auch genutzt werden. Erzeuger von Wolle haben bereits jetzt die Möglichkeit, sich in Erzeugerorganisationen zusammenzuschließen und damit für eine bessere Bündelung des Angebots und eine Professionalisierung der Vermarktung zu sorgen.

SPD

Der vor einigen Jahren unternommene Versuch, den Einsatz von Schafwolle im Baubereich zu fördern, lief erfolglos aus, nachdem die finanzielle Förderung eingestellt wurde. Wir stehen diesem Förderansatz daher sehr skeptisch gegenüber. Die zur Erzielung eines Einkommens betriebene Schafhaltung sollte über eine höhere Bezuschussung ihrer Leistungen in der Landschaftspflege besser gestellt werden.

Bündnis 90 / Die Grünen

Wir schätzen Schafwolle als natürlichen Rohstoff mit vielfältigen Anwendungsgebieten und glauben, dass Schurwolle aus Deutschland sich am Markt durchsetzen kann, wenn sie mit einer tierfreundlichen Produktion punktet. Wichtig sind ein schonender Umgang mit den Tieren und eine fundierte Ausbildung der Scherer.

FDP

Wir Freie Demokraten sind uns der Problematik bewusst, dass die marktüblichen Preise für Rohwolle nicht einmal mehr die Schurkosten decken. Chancen sehen wir, ähnlich wie beim Lammfleisch, in der Bildung regionaler Marken, beispielsweise in Zusammenarbeit mit Herstellern von Natur- und Lifestyle-Mode.

Auch der Einsatz von Schafwolle als Dämmstoff ist vorstellbar. Derartige Vermarktungsinitiativen sind jedoch in erster Linie Aufgabe der Branche selbst. Grundsätzlich vorstellbar ist die Förderung entsprechender Bemühungen im Rahmen von Kulturlandschaftsförderprogrammen der Länder.

Was die unsachlichen Kampagnen bestimmter Tierrechtsaktivisten anbetrifft, so sprechen wir Freie Demokraten uns für einen rechtsstaatlich geordneten Vollzug des Tierschutzrechts durch gut ausgestattete Veterinärbehörden aus anstatt dies im Wege verfassungsrechtlich fragwürdiger Verbandsklagerechte ideologisch motivierten Organisationen zu überlassen.

Die Linken

Generell hat DIE LINKE immer eine Versachlichung der Debatte zur Nutztierhaltung eingefordert, in der einerseits notwendige Kritik, andererseits aber die Tierhaltung als wichtiger Teil der landwirtschaftlichen Stoffkreisläufe und einer nachhaltigen Landwirtschaft anerkannt wird. Um neue wertschöpfungshaltige Nutzungsmöglichkeiten für Naturwolle zu erschließen, wird sowohl Forschung gebraucht als auch mehr Unterstützung bei der Überführung der Erkenntnisse in die Praxis, einschließlich Marktanreizprogrammen.

Hier geht's zu den anderen Fragen

1. 1. Warum sollten Schaf- und Ziegenhalter Ihre Partei wählen?

2. Wie bremsen Sie die Abwärtsspirale der Einkommenssituation und der immer kleiner werdenden Zahl der gehaltenen Schafe?

3. Deutsche Schafhalter keine gekoppelte Prämie, wie in den meisten anderen EU-Ländern. Was werden Sie gegen diese Benachteiligung tun?

4. Wo sehen Sie Möglichkeiten, die übermäßigen Belastungen durch die Bürokratie abzubauen?

5. Weidetierhalter leiden unter der Rückkehr des Wolfes. Was werden Sie für die Schaf- und Ziegenhalter tun?

6. Schaf- und Ziegenhalter betreiben Landschaftspflege und angewandten Naturschutz. Wie will Ihre Partei diesen Dienst an der Gesellschaft honorieren, und welche konkreten Vorschläge haben Sie dazu?

7. Die Verordnung (EU) Nr. 630/2013 vom 28.06.2013 mit dem Ziel der Scrapie-Bekämpfung führte zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Zuchtbetriebs, u.a. durch einen totalen Handelsstopp. Was werden Sie gegen die Benachteiligung deutscher Schaf- und Ziegenhalter tun?

8. Schafhalter erhalten im Gegensatz zu Imkern keine Agrardiesel-Rückerstattung. Was wollen Sie gegen diese Benachteiligung tun?

9. Der Lammfleischmarkt leidet unter den Importen. Wie wollen Sie die Absatzsituation für deutsches Lammfleisch verbessern?

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