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Niedersachsen

Jetzt Fördermittel für neue Agroforstsysteme beantragen

Staute: „Agroforstsysteme sind wahre Multitalente, wenn es um eine nachhaltige landwirtschaftliche Flächennutzung geht.“ Bis 2027 stehen jährlich 1 Mio. Euro Fördermittel bereit.

von Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Red. Quelle Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erschienen am 18.07.2025
Agroforst mit Haferanbau im Jahr 2022 auf den Ökofeldtagen in Hessen. © Jonas Klein
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Wenn Gehölze – Bäume und/oder Sträucher – auf einer Bewirtschaftungsfläche mit landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Kulturpflanzen so angebaut und genutzt werden, dass zwischen den verschiedenen Komponenten ökologische und ökonomische Vorteilswirkungen entstehen, spricht man von Agroforstsystemen. Da diese Form der Landnutzung eine Reihe an positiven Effekten für den Klima- und Artenschutz mit sich bringen, fördert das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz deren Pflanzung.

Fördergelder bis 30. September 2027 beantragbar

Ab jetzt können Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe bis spätestens 30. September 2027 entsprechende Fördermittel beantragen. Bis 2027 steht jährlich je 1 Mio. Euro zur Verfügung. Die Antragstellung und Gewährung erfolgt über die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Wer wird gefördert?

Zuwendungen können Betriebsinhabern mit landwirtschaftlichen Flächen in Niedersachsen gewährt werden, die eine landwirtschaftliche Tätigkeit nach § 3 Verordnung zur Durchführung der GAP-Direktzahlungen (GAPDZV) ausüben – unbeschadet der gewählten Rechtsform. Die Kriterien für kleine und mittlere Unternehmen (KMU-Kriterien) sind zu erfüllen.

Was wird gefördert?

Gefördert wird die Erstpflanzung von Agroforstsystemen auf Ackerland und Dauergrünland. Dabei sind folgende Leistungen förderfähig:

  • Beratungs- und Planungsleistungen Dritter
  • Ausgaben für die Anschaffung der Gehölze und Wuchshüllen
  • Ausgaben für das Vorbereiten der Flächen und das Einmessen und Vorbereiten der Flächen durch Dritte
  • Ausgaben für das Pflanzen der Gehölze durch Dritte
  • Ausgaben zum Schutz der Anpflanzung vor Verbiss (z. B. Baumpfähle und Befestigungsmaterial, Gitter oder Zäune, Manschetten oder Baumschutzhüllen, Wühlmausschutz)

Die Förderung wird unter dem Vorbehalt des Widerrufs gewährt für den Fall, dass die geförderten Gehölze innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren ab Pflanzung nicht mehr dem Zuwendungszweck entsprechend verwendet werden. Dies gilt unabhängig davon, ob ein Eigentums- oder Besitzwechsel der Flächen erfolgt.


Was bedeutet Agroforst?

Mit dem Begriff Agroforstwirtschaft werden Landnutzungssysteme bezeichnet, bei denen Gehölze (Bäume oder Sträucher) mit Ackerkulturen und/oder Tierhaltung auf einer Fläche kombiniert werden. Typisch für alle Arten der Agroforstwirtschaft sind bewusst genutzte Wechselwirkungen zwischen Gehölz- und Ackerkulturen. Dabei werden üblicherweise bei Agroforstsystemen anhand der Kombination drei Systeme differenziert:

  • Bäumen mit Ackerkulturen
  • Bäumen mit Tierhaltung
  • Bäumen mit Ackerkulturen und Tierhaltung

Die vielen Vorteile von Agroforstsystemen

Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Agroforstsysteme sind echte Klima- und Artenschützer. Sie binden Kohlenstoffe, fördern die Bodenqualität und bieten Lebensraum für Vögel und Insekten. Schon früher nutzte die Landwirtschaft beispielsweise Hecken zum Wetterschutz für ihre Flächen, um Wasser und Nährstoffe in den Böden zu halten. Bodenerosion, vor allem durch zunehmende Wetterextreme, werden immer mehr ein Thema. In den letzten Jahrzehnten hat diese Form der umwelt- und klimaschonenden Landbewirtschaftung allerdings rapide abgenommen. Dabei sind Agroforstsysteme wahre Multitalente, wenn es um eine nachhaltige landwirtschaftliche Flächennutzung geht. Ich freue mich, dass wir die Förderung für die kommenden Jahre im Haushalt verstetigen konnten und so die Landwirtinnen und Landwirten bei einer nachhaltigen Gestaltung ihrer Flächen mit einem finanziellen Anschub unterstützen können.“

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