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Wolf im Fokus | Mecklenburg-Vorpommern

Wolfsbestand stagniert auf hohem Niveau

In Rahmen eines Pressegespräches am 29. August 2024 hat Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, aktuelle Zahlen zum Wolfsbestand in Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt. Erste Zahlen aus dem aktuellen Monitoringjahr 2024/25 legen nahe, dass der Wolfsbestand offenbar auf hohem Niveau stagniert.

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AB Photographie/shutterstock.com
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"Mit Stand vom 14.08.2024 rechnen wir mit 18 Rudeln, 6 Paare, 3 territoriale Einzelwölfe. In 17 der 18 Rudel gab es Reproduktion in denen insgesamt 77 Welpen bestätigt wurden. Die reale Welpenanzahl kann etwas höher liegen, da in einigen Rudeln bisher nur eine Mindestanzahl ermittelt werden konnte“, so der Minister.

Wolfsvorkommen MV © Landwirtschaftsministerium MV

Hohe Kompensationsleistungen an Weidetierhalter

Bis 18. Juni dieses Jahres gab es 2024 42 Rissvorfälle mit 159 toten und 15 verletzten Tieren. Im Zusammenhang mit den 473 Schadensfällen von 2007 bis 31.12.2023 – bei denen ein Wolf als Verursacher festgestellt oder nicht ausgeschlossen werden konnte - wurden insgesamt 1.670 Tiere getötet und 492 Tiere verletzt.

Die vom Land beglichene Schadenssumme beläuft sich seit 2007 bis einschließlich zum 31.12.2023 auf ca. 232.800 Euro als Kompensationsleistung an Nutztierhalter.“

An fortlaufend hohen Kosten werde sich solange nichts ändern, wie die Politik sich weigere den Schutzstatus der Art Wolf herabzustufen, so Dr. Till Backhaus.

EU muss endlich liefern

„Trotz aller Ankündigungen der EU-Ratspräsidentin Ursula von der Leyen, eine Umstufung des Wolfes von Anhang IV in Anhang V der FFH-Richtlinie mit dem Ziel die Änderung des Schutzstatus zu erreichen voranzutreiben, ist bisher nichts geschehen. Im Gegenteil. Der Europäische Gerichtshof hat erst vor wenigen Wochen mit seinen Urteilen zur Wolfsbejagung in Österreich und Spanien klargestellt, dass ihm der Artenschutz über den Herdenschutz geht. Ich sage, das geht nicht. Wir müssen regional in die Bestände eingreifen können und zum Beispiel eine gewisse Anzahl von Welpen entnehmen können, damit der Bestand nicht weiter anwächst“, fordert Dr. Till Backhaus.

Weidetierhalter fühlen sich verschaukelt

Auch der Bund müsse endlich die rechtssichere Entnahme von auffälligen Wölfen ermöglichen, so der Minister. „Vor fast einem Jahr hat Umweltministerin Lemke ihre Idee von Schnellabschüssen vorgestellt. Trotz unserer Bitte, zuvor das Bundesnaturschutzgesetz zu ändern, hat sie an ihren Plänen festgehalten. Das dauere zu lange, hieß es. Im Ergebnis ist der Schnellabschuss ganz schnell vor Gerichten gescheitert und wir haben ein Jahr Zeit verloren.

Ich kann an dieser Stelle verstehen, dass die Weidetierhalter sich von der Politik verschaukelt fühlen. Ich fordere endlich deutliche Initiativen von Bund und EU“, so Minister Backhaus.

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