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Wolf im Fokus | Europarat

Schutzstatus auf "geschützt" herabgesetzt

Die Unterzeichnerstaaten der Berner Konvention haben den Schutzstatus des Wolfes von "streng geschützt" auf "geschützt" herabgesetzt. Das hat der Europarat in Straßburg am 3. Dezember 2024 mitgeteilt. Eine Zweidrittelmehrheit der 50 Mitgliedsstaaten votierte für den niedrigeren Schutzstatus.

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Nach der Entscheidung dauert es drei Monate, bis der Schutzstatus im Rahmen der Berner Konvention gesenkt wird. Bis dahin könnte theoretisch noch ein Drittel der Unterzeichnerstaaten ein Veto einlegen. Die Änderungen könnten am 7. März 2025 in Kraft treten. 

In einem weiteren Schritt darf dann der Wolfsschutz in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) von der EU-Kommission herabgestuft werden. Im Anschluss müssen die 27 Mitgliedsstaaten sowie das Europaparlament über die Gesetzesänderungen beraten. Bis neue Regeln tatsächlich in Kraft treten, vergehen also noch mehrere Monate .

Wichtiger Meilenstein für Weidetierhalter

Der Bayerische Bauernverband begrüßt die Entscheidung der Berner Konvention. Sie schaffe die Voraussetzung für eine praxistauglichere Regulierung des Wolfsbestandes.  "Diese Entscheidung zeigt, dass die europäischen Staaten die berechtigten Sorgen der Landwirte ernst nehmen", so Stefan Köhler, Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverbandes und Mitglied des Europäischen Parlaments. „Es ist nun entscheidend, dass die EU-Kommission schnell klare Vorschläge für praktikable und rechtssichere Regeln macht, die den Abschuss übergriffiger Wölfe erleichtern. Die derzeitigen Hürden, wie langwierige DNA-Analysen, sind für Weidetierhalter nicht hinnehmbar und müssen abgebaut werden,“ betont Köhler.

Die Entscheidung der Berner Konvention lege die Grundlage, um künftig nicht nur auf akute Gefahren zu reagieren, sondern auch präventiv aktiv zu werden, so Köhler. 

Anzahl der Wölfe regulieren und schützen

Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) begrüßt die Entscheidung des Europarates, den Schutzstatus des Wolfes anzupassen. "Weidetierhaltung und Wolfsschutz können so besser in Einklang gebracht werden. Denn klar ist, mehr Wölfe können zu mehr Rissen von Schafen oder Ziegen auf der Weide führen. Das belastet unsere Weidetierhaltenden sehr. Mit dem angepassten Schutzstatus kann nun beides gelingen: Die Zahl der Wölfe zu regulieren und sie zu schützen. Schließlich braucht es klare, fundierte Regeln für den Umgang mit auffälligen Wölfen, ohne den Artenschutz zu gefährden."

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