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Niedersachsen

Landvolk unterstützt Abschussgenehmigung

„Die Abschussgenehmigung für den auffälligen Rodewalder Wolfsrüden ist eine richtige Entscheidung“, äußerte sich Landvolkvizepräsident Jörn Ehlers zur artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung, die es möglicht macht, den Wolfsrüden GW717 des Rodewalder Rudels zu schießen. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies hatte die Genehmigung auf den Weg gebracht.

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Ehlers fügt an: „Die Verbarrikadierung unserer Grünlandregionen durch wolfsabweisende Zäune und einer Unzahl von Herdenschutzhunden ist ein naturschutzfeindliches Konzept. Das haben uns jüngst auch Naturschutzvertreter aus der Lüneburger Heide deutlich gemacht.“ Damit setzt Ehlers eine eindeutige Gegenposition zum NABU oder zu den  Wolfsfreunden, die, so Ehlers, extreme Herdenschutzmaßnahmen einfordern würden. 

„Die Hilfsinitiativen von Wolfsfreunden beim Zaunbau für Weidetierhalter lösen das Problem nicht, sondern sind nicht mehr als eine gut gemeinte Symbolaktion, die aber weder zielführend noch perspektivisch flächendeckend umsetzbar ist“, meint Ehlers. Die Forderung nach weiteren Richtlinien, die wolfsabweisende Zäune auch für Rinder- und
Pferdeweiden vorsehen, hält er in der Fläche nicht umsetzbar.

Ehlers verweist auf die enorme psychische Belastung der Weidetierhalter, die jeden Morgen
mit bangen Gefühlen auf ihren Weiden nachschauten, ob alle Tiere unbeschadet die Nacht
überlebt hätten. „Unsere Tierhalter haben immer wieder leidvoll erfahren müssen, dass sie
auch mit Zäunen keinen echten Schutz vor Wolfsangriffen garantieren können“, sagt Ehlers. Daher sei der Abschuss auffälliger Wölfe, im Falle des Rodewalder Rüden auch des
gesamten Rudels, notwendig. Nach Einschätzung des Landvolkes kann nur so eine Grundakzeptanz für Wölfe im ländlichen Raum erhalten werden. 

„Wir bemerken eine zunehmende Enttäuschung und tiefen Frust über starres behördliches Handeln“, schildert Ehlers seine Eindrücke aus Gesprächen mit Weidetierhaltern. Diese fühlten sich in weiten Kreisen der städtischen Bevölkerung nicht verstanden, ihre existenziellen Nöte würden nicht wahrgenommen. „Das trifft sie tief in ihrem Selbstwertgefühl“, fasst er zusammen. 

Weidetierhalter wirtschafteten zumeist unter sehr schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen und leisteten einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und für die Landschaftspflege. Damit seien sie eigentlich die idealen Partner für Naturschutzverbände. Für den NABU Schleswig-Holstein beispielsweise sei der Abschuss des Wolfes GW924m nachvollziehbar, zeigt Ehlers die verschiedenen Ansichten innerhalb der Naturschutzverbände auf.

Kritik gibt es von den Weidetierhaltern auch an der ehrenamtlich organisierten Begutachtung von Tierrissen durch ehrenamtliche Wolfsberater, die zunehmend an Akzeptanz verliert. Hier schlägt das Landvolk eine Neuausrichtung vor, die professionell und vor allem neutral organisiert und mit einer Umkehr der Beweislast kombiniert wird.

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