Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Deutscher Milch- & Käsepreis 2025/2026

Innovationspreis für Milchschafhof und „Silberne Milchkanne“ für Schafmilcheis

Der Verband für handwerkliche Milchverarbeitung (VHM) hat im Rahmen der diesjährigen Cheese Berlin die Siegerinnen und Sieger des Deutschen Milch- & Käsepreises 2025/2026 ausgezeichnet. Die begehrten Trophäen – Käseharfen und Milchkannen in Gold, Silber und Bronze – gingen an Betriebe aus Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hessen, Niedersachsen und Bayern.

von VHM e.V. / Red. Quelle www.hofkaese.de erschienen am 26.11.2025
Milchkanne in Silber für das „Schafmilcheis Haselnuss“. Hersteller: Porchers GbR, 64354 Reinheim (Hessen). © VHM e.V. / Barbara Lange
Artikel teilen:

Seit 2010 ruft der VHM seine Mitglieder dazu auf, ihre besten Käse- und Milchprodukte zur Bewertung einzureichen. Die diesjährige Prüfung fand im Rahmen des Internationalen Käse- & Gourmetfests in Lindenberg im Allgäu statt.

61 Betriebe aus Deutschland, Österreich und Dänemark stellten insgesamt 158 Produkte zur Verkostung vor – ein eindrucksvoller Beleg für die Lebendigkeit und Innovationskraft der handwerklichen Milchverarbeitung.

Die Gewinner des Deutschen Milch- und Käsepreises 2025. Die Preisverleihung fand dieses Jahr erstmalig im Rahmen der Cheese Berlin in der Markthalle Neun statt.
Die Gewinner des Deutschen Milch- und Käsepreises 2025. Die Preisverleihung fand dieses Jahr erstmalig im Rahmen der Cheese Berlin in der Markthalle Neun statt. © VHM e.V. / Barbara Lange

Fachjury und Publikum urteilen getrennt

In 15 Produktkategorien bewertete eine Fachjury aus Technologen, Sensorik-Experten, Käsehändlern und erfahrenen Hofkäsern die Einreichungen nach festgelegten Kriterien. Geprüft wurden die Kriterien Aussehen, Konsistenz, Geruch und Geschmack. Risse im Käse, zu flüssige Konsistenz beim Joghurt, Fehlgeschmack oder Verfärbungen an der Rinde führten zu Punktabzügen. Am wichtigsten blieb jedoch der Geschmack: Nur Produkte, die mindestens vier von fünf möglichen Punkten im Prüfkriterium „Geschmack“ erreichten, wurden mit dem Zertifikat „Qualitätspreis“ ausgezeichnet.

Neben den Fachjury-Auszeichnungen vergab auch das Publikum des Käsemarkts in Lindenberg Preise. Insgesamt erfüllten rund 70 % der eingereichten Produkte die Qualitätsanforderungen der Fachjury und der Verbrauchern – ein Ergebnis, das die hohe handwerkliche Kompetenz der teilnehmenden Betriebe unterstreicht.

Preisverleihung auf der Cheese Berlin

Am 9. November 2025 wurden die Preisträgerinnen und Preisträger auf der Bühne der Cheese Berlin in der Markthalle Neun geehrt. Durch das Programm führten Marc Albrecht-Seidel (VHM) und Carolin Gennburg (Markthalle Neun).

„Was unsere Käser:innen leisten, verdient höchsten Respekt. Sie verbinden Tradition mit Innovation, und jede ihrer Käsesorten erzählt eine Geschichte von Sorgfalt, Geduld und echter handwerklicher Leidenschaft“, betonte Gennburg in ihrer Ansprache.

Auch Hanna Westhues, Vorstand des VHM, hob die kreative Stärke der Branche hervor: „Experimentieren und kreatives Ausprobieren – das macht uns aus. Genau daraus entsteht diese beeindruckende Vielfalt, die das Milchhandwerk so lebendig und zukunftsfähig macht.“

Sonderpreise: Social-Media- und Innovationspreis

Genau deswegen hat der VHM auch zwei Sonderpreise ausgelobt, die diese kreative Leistung würdigen sollen:

  • Social-Media-Preis: „Rhabarber-Vanille-Joghurt“ – Landwirtschaftsbetrieb Korn, 15848 Tauche OT Stremmen (Brandenburg)
  • Innovationspreis: „Marille & Co.“ – Milchschafhof Pimpinelle, 15320 Neuhardenberg OT Quappendorf (Brandenburg)

Westhues Vorstandskollege Stephan Ryffel ergänzte: „Es ist vor allem eine große Chance, sich zu präsentieren – in der lokalen Presse, auf Social Media und direkt bei den Kundinnen und Kunden. So zeigen unsere Betriebe, dass sie ein Gesicht haben und hochwertige Produkte mit Leidenschaft herstellen.“

Neueinsteiger stark vertreten

Von den 61 teilnehmenden Betrieben waren 19 erstmals dabei – eine Neueinsteigerquote von 27,8 %.

„Dieses Mal haben die Neueinsteiger im wahrsten Sinne des Wortes kräftig abgesahnt und stellen gleich drei der sechs Preisträger:innen“, erklärte Albrecht-Seidel. „Gerade Gründerinnen und Gründer von Hofkäsereien animieren wir, ihre ersten Produkte einzuschicken. Sie bekommen damit einen guten Eindruck, wo sie im Vergleich zu anderen Hofkäsereien stehen.“

Die Sieger des Deutschen Milch- & Käsepreises 2025

Der Höhepunkt war die Verleihung der Käseharfe in Gold an den besten Käse 2025 sowie der Milchkanne in Gold an das beste Milchprodukt 2025:

  • Goldene Käseharfe: „Schlossbergkäse alt“ – Hofgut Schloss Hamborn gGmbH, 33178 Borchen (Nordrhein-Westfalen)
  • Silberne Käseharfe: „Deichkäse, 12 Monate gereift“ – Rohmilchkäserei Backensholz, 25885 Oster-Ohrstedt (Schleswig-Holstein)
  • Bronzene Käseharfe: „Bergkäse“ – Rachlalm, 83224 Grassau (Bayern) Goldene Milchkanne: „Trinkjoghurt Zitrone“ – James Farm, 24989 Hörup (Schleswig-Holstein)
  • Silberne Milchkanne: „Schafmilcheis Haselnuss“ – Porchers GbR, 64354 Reinheim (Hessen)
  • Bronzene Milchkanne: „Fruchtquark Mango-Vanille“ – Biolandhof Reichwald, 27809 Lemwerder (Niedersachsen)

Mit drei Kategoriesiegen war Nordrhein-Westfalen das erfolgreichste Bundesland, gefolgt von Hessen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und dem österreichischen Vorarlberg mit jeweils zwei Kategoriesiegern.

Das Hofgut Schloss Hamborn aus Borchen in Nordrhein-Westfalen ist Gewinner des Deutschen Käsepreises 2025. Die „Goldene Käseharfe“ wurde für den „Schlossbergkäse alt“ verliehen. V.l.: Käserin Sinja Scollick, VHM-Geschäftsführer Marc Albrecht-Seidel, Käser Olaf Drückhammer.
Das Hofgut Schloss Hamborn aus Borchen in Nordrhein-Westfalen ist Gewinner des Deutschen Käsepreises 2025. Die „Goldene Käseharfe“ wurde für den „Schlossbergkäse alt“ verliehen. V.l.: Käserin Sinja Scollick, VHM-Geschäftsführer Marc Albrecht-Seidel, Käser Olaf Drückhammer. © VHM e.V. / Barbara Lange

Handwerk mit Zukunft

„Die Preisträger:innen stehen stellvertretend für eine ganze Branche, die zeigt, dass nachhaltige, handwerkliche Milchverarbeitung Zukunft hat – und dass Handwerk neben der Förderung lokaler Wirtschaftskreisläufe auch mit hoher Genussqualität punkten kann“, so Albrecht-Seidel.

Der Verband für handwerkliche Milchverarbeitung sieht die Preisverleihung nicht nur als Auszeichnung, sondern auch als Motivation für alle, die mit Leidenschaft, Wissen und Experimentierfreude zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der handwerklichen Milch- und Käsekultur beitragen.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren