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Brandenburg | Thüringen | MKS

Übungen für den Ernstfall erfolgreich abgeschlossen

Vom 30. Juni bis zum 2. Juli 2025 fanden sowohl in Thüringen als auch in Brandenburg je eine umfassende Tierseuchenübung zum fiktiven Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) statt.

von Landesministerien Brandenburg und Thüringen, Red. Quelle Thüringer Ministerium für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie; Brandenburger Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz erschienen am 08.07.2025
Dieses Mal war es nur eine Übung. Und diese ist wichtig, denn im Ernstfall müssen Behörden, Veterinärämter, Landwirte und weitere Beteiligte problemlos zusammenarbeiten, um die Verbreitung einer Seuche einzudämmen. © nitpicker/shutterstock.com
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Ziel der Übung war es, den koordinierten Ablauf notwendiger Bekämpfungsmaßnahmen zu trainieren, mögliche Schwachstellen in der Organisation zu identifizieren und diese vor einem möglichen Ernstfall zu beseitigen.

Thüringen

An der Übung beteiligten sich sämtliche Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter des Freistaats, das Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz sowie das Thüringer Ministerium für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie. Auch die Bundeswehr war eingebunden und führte parallel eine Übung am Standort Ohrdruf durch.

Solche Übungen sind unerlässlich, um Abläufe zu überprüfen, Zuständigkeiten zu klären und die Reaktionsfähigkeit im Ernstfall weiter zu verbessern. Wir konnten zeigen, dass Thüringen im Krisenfall schnell und koordiniert handlungsfähig ist. Udo Götze, Staatssekretär und Leiter des Landestierseuchenkrisenstabs

Das realitätsnahe Übungsszenario umfasste zunächst den Ausbruch in einem Schweinezuchtbetrieb im Landkreis Weimarer Land, einem Mastschweinebetrieb im Unstrut-Hainich-Kreis sowie einen Milchrinderbetrieb im Landkreis Sömmerda. Wie im Ernstfall wurden der Landestierseuchenkrisenstab einberufen und das Landestierseuchenkrisenzentrum aktiviert, Sperrzonen um die betroffenen Betriebe eingerichtet und umfangreiche Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Ergänzend fanden epidemiologische Ermittlungen bei potenziell kontaktbeteiligten Betrieben – wie weiteren Tierhaltungen, Molkereien oder fleischverarbeitenden Betrieben – statt.

Die gesammelten Erkenntnisse und identifizierten Herausforderungen aus der Übung werden nun ausgewertet, um die Seuchenbekämpfung weiter zu optimieren.

Brandenburg

In der dreitägigen Landestierseuchenübung wurden z.B. Probenentnahmen bei unterschiedlichen empfänglichen Tierarten sowie der seuchenhygienische Probentransport erprobt. Das Ziel der Übung, die bereits seit September vorigen Jahres geplant war, bestand darin, in allen Kreisen des Landes Brandenburg, die Vorbereitung auf einen MKS-Ausbruch auf gleichem Niveau sicherzustellen.

Wie wichtig derartige Übungen sind, um gut auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, hat sich bei dem jüngsten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche Anfang dieses Jahres gezeigt. Das Krisenmanagement unseres Ministeriums, der Landkreise und aller an der Bekämpfung der Seuche Beteiligten hatte hervorragend funktioniert und wir konnten eine weitere Ausbreitung der Seuche verhindern. Hanka Mittelstädt, Landwirtschaftsministerin des Landes Brandenburg

Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen: Wenn hochinfektiöse Tierseuchen ausbrechen, müssen Mensch und Technik funktionieren. In Brandenburg finden deshalb regelmäßig Tierseuchenübungen statt – in diesem Jahr in Seddin mit ca. 100 Teilnehmenden. Brandenburgs amtliche Tierärzte überprüften und aktualisierten dabei ihre Maßnahmenpläne im Praxistest. Die Fachleute übten das Zusammenspiel von Tierärzten und Landwirten im Falle des Ausbruchs der MKS. Beteiligt waren auch das Landeslabor, der Tierseuchenbekämpfungsdienst des Landes, die Tierseuchenkasse und das Landeskrisenzentrum Tierseuchen des Ministeriums. In Auswertung der Übung werden nun die im Tierseuchenbekämpfungshandbuch des Landes verankerten Bekämpfungskonzepte – wo es notwendig erscheint – aktualisiert und angepasst.

Tierseuchenübungen finden in den Landkreisen und kreisfreien Städten in der Regel einmal jährlich als landesweite Übung unter Leitung des Ministeriums statt: In den Jahren 2016, 2017 und 2018 zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) beim Schwarzwild sowie 2019 zur Maul-und Klauenseuche (MKS) und 2023 zur hochpathogenen aviären Influenza (Geflügelpest). Während der Corona-Pandemie fanden keine Landestierseuchenübungen statt.


Hintergrund zur Maul- und Klauenseuche (MKS)

MKS ist eine hoch ansteckende, akut verlaufende Viruserkrankung bei Paarhufern wie Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen. Auch Wild- und Zootiere können betroffen sein. Für den Menschen besteht keine Gesundheitsgefahr.

MKS ist als Seuche der Kategorie A im EU-Tiergesundheitsrecht gelistet und muss im Ausbruchsfall umgehend bekämpft und getilgt werden. Erkrankte Tiere entwickeln schmerzhafte Bläschen und Erosionen an Schleimhäuten und unbehaarten Hautstellen, vor allem im Bereich des Mauls und der Klauen.

Die letzte MKS-Infektion in Deutschland wurde im Januar 2025 in Brandenburg registriert. Im März und April 2025 waren auch Ungarn und die Slowakei betroffen. Aufgrund ihres potenziell verheerenden wirtschaftlichen Schadens zählt die Maul- und Klauenseuche zu den bedeutendsten Tierseuchen weltweit.

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