
Herdenschutz muss eine „Gemeinschaftsaufgabe“ bleiben
Der Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg e.V. spricht sich in einer Pressemitteilung gegen einen Vorschlag des Landesbauernverbandes Brandenburg aus und ist dafür, dass der Herdenschutz auch künftig nicht aus dem Naturschutzetat finanziert werden sollte.
von Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg e.V. erschienen am 09.07.2025Der Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg e.V. unterstützt die Forderung des Landesbauernverbandes Brandenburg, den Ausgleich der zusätzlich entstehenden Kosten für den Herdenschutz, welche den Tierhaltern durch die Präsenz des Wolfes entstehen, auf eine sichere gesetzliche und finanzielle Grundlage zu stellen.
In seiner Pressemitteilung vom 8. Juli 2025 betont der Schafzuchtverband: „Mit seinem Vorschlag, die Herdenschutzkosten künftig aus dem Naturschutzetat und nicht mehr aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) zu finanzieren, stellt der Bauernverband allerdings eine Forderung auf, die die Schaf- und Ziegenhalter in existenzbedrohender Art und Weise schädigen würde.“
Wenn der Herdenschutz aus Naturschutzmitteln finanziert werde, komme er in Konkurrenz zum Vertragsnaturschutz, der für nahezu jeden Schäfereibetrieb eine wichtige Einkommenssäule sei, informiert Jonas Scholz, Vorsitzender des Schafzuchtverbandes Berlin-Brandenburg e.V.: „Die Schäfer erbringen diese Dienstleistung mit Engagement und Sachverstand. Sie lassen sich aber nicht in eine Naturschutznische abdrängen, indem sie auf Mittel aus der Agrarförderung verzichten. Sie haben wie alle anderen Zweige der Landwirtschaft Anspruch darauf, an diesen Mitteln zu partizipieren.“
Der Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg e.V. fordert deshalb, das bisherige Finanzierungssystem des Herdenschutzes nach der GAK-Rahmenrichtlinie beizubehalten, es zu beschleunigen, zu verstetigen und rechtlich abzusichern. Denn anders als der Landesbauernverband meint, bleibt der Herdenschutz eine Notwendigkeit – auch dann, wenn der Wolf einmal jagdlich reguliert werden sollte.
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