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IYRP 2026

Neues Bündnis für nachhaltige Weidetierhaltung und Hirtentum in Deutschland

„Weiden für die Zukunft!“ – mit diesem Slogan machte das neu gegründete Bündnis für Weidelandschaften­­ und Hirtentum zum Internationalen Jahr der Weidelandschaften und des Hirtentums 2026 (IYRP) auf sich aufmerksam.

von Bündnis für Weidelandschaften­­ und Hirtentum, Red. Quelle Bündnis für Weidelandschaften­­ und Hirtentum erschienen am 02.07.2025
Bündnispartner aus Weidetierhaltung, Naturschutz und Landwirtschaft am 26. Juni 2025 vor dem Umweltministerium. © Bündnis für Weidelandschaften­­ und Hirtentum
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Vor dem Umweltministerium traf Dr. Jochen Gebauer, Abteilungsleiter für Naturschutz, Nachhaltige Naturnutzung und Natürlicher Klimaschutz, als Vertreter des Ministeriums am 26. Juni 2025 die Bündnispartner aus Weidetierhaltung, Naturschutz und Landwirtschaft. Sabine Poth von der Liga für Hirtenvölker und Mitglied des Bündnisses für Weidelandschaften­­ und Hirtentum betonte: „Weidetierhaltung ist nicht nur artgerechte Tierhaltung, sondern auch aktiver Naturschutz. Unsere Kulturlandschaften brauchen Hirten.“

Das Bündnis nimmt seine Arbeit zur Vorbereitung und Begleitung des Internationalen Jahrs der Weidelandschaften und des Hirtentums 2026 (IYRP = International Year of Rangelands and Pastoralists) auf, welches von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde. Ziel ist, die herausragende ökologische und kulturelle Bedeutung der Weidehaltung stärker in den öffentlichen Fokus zu rücken – und konkrete politische Maßnahmen für nachhaltige Beweidung und Hirtentum anzustoßen. Eines der zentralen Anliegen des Bündnisses: Nachhaltige Beweidung muss in nationalen Umwelt- und Agrarprogrammen eine größere Rolle spielen – allen voran in der Umsetzung der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur – ein noch immer hart umkämpftes Instrument und eine riesige Chance, unsere Lebensgrundlagen nachhaltig zu schützen.

„Naturnahe Beweidung ist eine Schlüsselmaßnahme zur Renaturierung von Ökosystemen. Wir fordern, sie in den nationalen Wiederherstellungsplan aufzunehmen und gezielt zu fördern“, so Sabrina Schulz, stellvertretende Bereichsleiterin Naturschutz der Deutschen Umwelthilfe e.V. für das Bündnis. Sie ergänzt: „Wenn wir tierhaltenden Betrieben eine langfristige, auf die Naturschutzleistung ausgerichtete Agrar- und Umweltförderung bieten, können wir nationale Ziele wie die Auen- und Moorwiedervernässung erfolgreich und Hand in Hand erreichen.“

Ortrun Humpert von der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände fordert „eine Politik, die hinter uns steht“. Sie führt aus: „Schafe bedeuten nicht nur Tradition, sondern vor allem Zukunft für alle Bereiche unserer Gesellschaft: Wir brauchen eine Politik, die deutlich macht, welch gute und wichtige Arbeit wir tatsächlich leisten und Rahmenbedingungen schafft, sodass wir davon leben können.“

Auch Kirsten Wosnitza, selbst aktive Milchkuhhalterin, bringt die Position aus der Praxis ein: „Milchkühe können und wollen Weide! Weil die Wirtschaftlichkeit von Weidekühen oft geringer ist, bleiben heute leider immer mehr Milchkühe im Stall. Wir können das ändern, wenn wir Tierwohl und Biodiversität als Leistungen nachhaltiger Weidehaltung endlich fair entlohnen. In diesem Zusammenhang ist die Verschiebung der Ökoregelungen zur Förderung von Weidehaltung und Verbesserung der Biodiversität ein Armutszeugnis! Wir brauchen eine bundesweite Weideprämie für Milchkühe und eine gestärkte Verhandlungsposition von Bäuerinnen und Bauern am Markt.“

Mehrere Mitgliedsorganisationen planen bereits Aktionen zum IYRP 2026, darunter Bildungsangebote, politische Kampagnen und öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen. Die ausführlichen Forderungen des Bündnisses sind im gemeinsamen Bündnispapier und auf der Bündniswebsite dargestellt.

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