Zunehmende Ausbreitung macht Tierhaltern zu schaffen
Die zunehmende Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts (JKK) oder auch Jakobs-Greiskraut macht Weidetierhaltern und Landwirten zu schaffen. Daher hat die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD) eine Informationskampagne „gelbe Welle“ rund um das Thema Jakobskreuzkraut gestartet. Dazu gehört eine Challenge im Landkreis Verden, bei der es darum geht, wer von den Weiden und Mähwiesen das meiste Kreuzkraut fachgerecht entsorgt.
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Bei dem Wettbewerb im letzten Jahr konnten dadurch 2,5 Tonnen Jakobskreuzkraut entsorgt werden.
Pferde auf der Weide meiden bei genug Alternative das Jakobskreuzkraut wegen seiner Bitterstoffe. Wenn aber Heu oder Silage zur Futterkonservierung gemacht werden, gehen diese Bitterstoffe verloren. Die zu Lebervergiftungen führenden Alkaloide bleiben jedoch wirksam.
Kühe, Pferde, Schafe oder Ziegen können bei der Stallfütterung das Kraut nicht mehr aussortieren, fressen es mit und verenden schlimmstenfalls daran. „Nicht nur im Landkreis Verden ist die Situation teilweise völlig außer Kontrolle, wir reden von Massenvorkommen“, beschreibt Martina Gerndt von der VFD im Landkreis Verden die sich niedersachsenweit zuspitzende Lage.
Anpassungsfähig und ohne natürlich Feinde
Die Giftpflanze breitet sich als Lichtkeimer in erster Linie auf nicht bewirtschafteten oder extensiv genutzten Flächen – wie Acker- und Straßenrändern oder Bahndämmen – aus. Ähnlich wie Löwenzahn bildet das Jakobskreuzkraut nach der Blüte bis zu 150.000 flugfähige Samen pro Pflanze, die sich mit dem Wind verbreiten. Hinzu kommt, dass die Pflanze extrem anpassungsfähig und widerstandsfähig ist und auch keine natürlichen Feinde hat.
Daher ist es für die Tierhalter wichtig, die Ausbreitung des JKK einzudämmen. „Ein früher Schnitt kann das Aussamen vermeiden. Auf Naturschutzflächen ist jedoch oft ein späterer Schnitttermin gesetzlich vorgeschrieben, sodass auf diesen Weiden das Jakobskreuzkraut daher optimale Vermehrungsbedingungen vorfindet“, erklärt Stefan Meyer vom Landvolk Diepholz, das ebenfalls alljährlich seine Mitglieder im Umgang mit dem JKK sensibilisiert und über die sozialen Medien auch die Verbraucher informiert.
Hat sich das Kraut noch nicht zu stark verbreitet, können die einzelnen Pflanzen per Hand ausgestochen und möglichst im Restmüll und nicht in der Biotonne entsorgt werden. Dabei sollten Handschuhe getragen werden. Bei starker Ausbreitung ist nur noch eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln möglich. Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen dürfen nur Personen mit gültigem Sachkundenachweis die Pflanzenschutzmaßnahme durchführen.
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