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Neuseeland

Schafwolle in Regierungsgebäuden bald verpflichtend

Ab dem 1. Juli 2025 tritt in Neuseeland eine Beschaffungsregel in Kraft, nach welcher Behörden angewiesen sind, beim Bau und bei der Renovierung von Regierungsgebäuden Wolle als Baumaterial bevorzugt zu behandeln.

von Martha Bonarius, Redaktion Quelle Radio New Zealand, Stuff Digital Limited, tagesschau24 erschienen am 27.05.2025
Ab dem 1. Juli 2025 greift in Neuseeland die neue Beschaffungsregel, um die inländische Wollindustrie und Landwirtschaft zu fördern. © Save nature and wildlife/shutterstock.com
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Der stellvertretende Premierminister Winston Peters gab gemeinsam mit Nicola Willis, Ministerin für Wirtschaftswachstum, und Landwirtschaftsminister Mark Patterson die neue Beschaffungsregel Anfang April 2025 bekannt. Die Änderung setzt eine Koalitionsvereinbarung zwischen der New Zealand First und der National Party um, wonach Wolle in Regierungsgebäuden bevorzugt eingesetzt werden soll. Die Regierung möchte so ihre Unterstützung für die Wollindustrie und Landwirtschaft demonstrieren.

Schafwollprodukte wieder fördern

In rund 130 Regierungsbehörden sollen beim Bau und bei der Renovierung Wollfaserprodukte zu verwenden, „wo dies praktisch und angemessen ist“. Vertreter der Industrie sehen der Regelung erleichtert entgegen und loben das Engagement der Regierung. Seit Jahren ist die Anzahl der Schafe in Neuseeland rückläufig und auch die Exportzahlen von Schafwolle, obgleich diese lange Zeit die wichtigste Exportgröße war. Auch im Inland werden nun hauptsächlich Synthetikfasern verwendet. Dagegen möchte die Regierung vorgehen.

Die Entscheidung der Regierung ist ein starkes Vertrauensvotum für die neuseeländischen Wollerzeuger und Landwirte. Der Schritt wird auch positive Auswirkungen auf die lokale Produktion haben, da die inländische Herstellung von Wollprodukten für Teppiche, Isolierung, Möbel und Akustik unterstützt wird. Die Regierung möchte die einheimische Produktionskapazität erhöhen und die Abhängigkeit von importierten Alternativen verringern.

Wolle wieder groß machen

Unter dem Motto „make wool great again“ startete Neuseeland bereits vergangenes Jahr mit ihrer Offensive, um die inländische Industrie und Landwirtschaft zu unterstützen und langfristig die Wirtschaft zu fördern. Konkret geht es bei den neuen Beschaffungsanforderungen um den Neubau von Regierungsgebäuden im Wert von über 9 Mio. NZ-Dollar und Renovierungskosten in Höhe von über 100.000 NZ-Dollar.

Agenturen und Bauunternehmen, die sich dafür entscheiden, keine Wollprodukte zu verwenden, müssen dies ausführlich begründen und belegen. Die Regierung hofft, dass es nicht viele solcher Berichte geben wird.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Stuff Limited sagte der Vorstandsvorsitzende von Wools of New Zealand, John McWhirter, dass durch die Förderung der Verwendung neuseeländischer Wolle nicht nur die örtliche Landwirtschaft und die Gemeinden unterstützt werden, sondern auch der weltweite Ruf Neuseelands gestärkt wird.

Regierung, Wollproduzenten und -verarbeiter hoffen, dass durch die Initiative viele Baufirmen auch bei nicht-Regierungsgebäuden mit der Zeit vermehrt auf Wollprodukte aus Neuseeland zurückgreifen werden.

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