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Neuseeland

Landwirt entwickelt essbares Ballennetz

Ein Landwirt aus Orepuki, Neuseeland, entwickelte ein umweltfreundliches Ballennetz aus Jutegarn, das Kiwi Econet, was von den Tieren gefressen werden kann.

von Redaktion Quelle Radio New Zealand, Farmers Weekly erschienen am 26.03.2025
Ein neuseeländischer Landwirt entwickelte ein Ballennetz, das die Tiere einfach auffressen können. © Martha Bonarius
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Ballen sind eine Möglichkeit, Futtermittel zu lagern, um sie als Viehfutter zu lagern. Die großen Rundballen werden dann an Schafe, Milchkühe, Rinder und andere Pflanzenfresser verfüttert. Bislang besteht die Hülle, die die Futterballen zusammenhält, aus Plastik.

„Man kann sie nicht recyceln, man kann nichts mit ihr anfangen. Einige Landwirte vergraben sie, andere verbrennen sie. Das ist ein ernstes Problem“, so Grant Lightfoot gegenüber Radio New Zealand.

Grant Lightfoot, ein Landwirt aus Orepuki in Southland, Neuseeland, verwendet Flachs zur Herstellung des „Kiwi Econet“. Das Netz kann als Innennetz für Silageballen oder Heu- und Strohballen verwendet werden und muss zum Füttern nicht von den Ballen entfernt werden. Netzmaterial, das nicht gefressen wird, verrottet einfach.

Lightfoot züchtet Samthirsche, betreibt Mutterkuhhaltung auf 242 ha und transportiert Holzstämme.

Gefragte Innovation mit grünem Hintergedanken

Die Idee für das Netz kam ihm vor fünf Jahren. Bei den Southern Field Days, eine alle zwei Jahre stattfindende landwirtschaftliche Fachmesse, gewann er 2024 mit seiner Erfindung den Southern Rural Life Farm Innovation Award, eine Auszeichnung für landwirtschaftliche Innovationen.

Seitdem erhält er täglich Anrufe von potenziellen Käufern, sagte er gegenüber der neuseeländischen Zeitschrift Farmers Weekly.

Lightfoot möchte, dass das essbare Netz ein Erfolg wird, der Umwelt zuliebe und aus Gründen der Tiergesundheit. Viele Landwirte seien sich des Ausmaßes der Kunststoffherstellung nicht bewusst. Einige Unternehmen stellen jährlich über 5 Mio. Rollen Plastiknetzverpackungen her, die meist länger als 3000 m sind. Und diese landen oft ganz oder teilweise in der Umwelt, so der Landwirt.

Er möchte auch den Schaden abwenden, der den Tieren entsteht, die das Netz fressen, wenn es nach der Verfütterung nicht vollständig aus der Umwelt entfernt wird. Lightfoot hat viele Fotobeispiele von Tieren, die von Tierärzten wegen Komplikationen bei der Verdauung von Plastikballennetzen, die sich in ihrem Darm festgesetzt hatten, eingeschläfert wurden.

Econet wurde von dritter Seite getestet: Eurofins Lebensmittelanalytik untersuchte eine Milchprobe von einer Kuh, die mit dem Netz gefüttert wurde, und fand keine Schwermetalle. Das Labor bestätigte des Weiteren die Verfügbarkeit von Nährstoffen im Netz.

Um seine Idee zu testen, hat er das Netz zunächst von Hand genäht und durch eine Ballenpresse gezogen. Das Netz funktioniert bei Silageballen gut, aber beim Einwickeln von Heu und Stroh gab es einige Anlaufschwierigkeiten, da es sich nach dem Einwickeln stark ausdehnt. Er hofft, dass die Probleme mit Heu und Stroh gelöst sind, wenn er das nächste Mal einen Prototyp vom Hersteller erhält.

Die kommerzielle Produktion hat begonnen

Nur wenige Tage nach dem Gewinn des Preises erhielt Lightfoot einen Anruf aus den USA. Jemand war sehr interessiert an seinem umwelt- und tierfreundlichen Produkt.

Der Amerikaner verschaffte Lightfoot die nötigen Kontakte, weitere Muster in Indien anfertigen zu lassen, um die Verpackung mit anderen Ballenpressen zu testen. Es funktionierte einwandfrei.

Derselbe Hersteller, mit Sitz in Kalkutta, ist nun in die kommerzielle Produktion eingestiegen.

Die hergestellten Netzrollen sind entweder 525 m oder 775 m lang und können direkt in eine Ballenpresse eingelegt werden. Die ersten beiden mit Hunderten von Rollen gefüllten Schiffscontainer sind vergangenen Monat in Neuseeland eingetroffen.

Die Kosten für das Einwickeln eines Ballens mit Econet liegen bei knapp 4 NZ Dollar, was ca. 2,10 Euro entspricht. Die alternativen Kosten für einen mit bisherigem Netz eingewickelten Ballen liegen im Vergleich bei etwa 2,40 NZ Dollar, also knapp 1,30 €.

Auf dem deutschen Markt ist das Netz bisher nicht erhältlich.

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