PPR-positive Schafe in Österreich getötet
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In den letzten Monaten wurden immer wieder Ausbrüche der „Pest der kleinen Wiederkäuer“ (PPR) in Griechenland, Rumänien und Bulgarien gemeldet. Am 27. Januar 2025 meldete Ungarn einen Ausbruch auf einem Schafbetrieb nur 25 km entfernt von der österreichischen Grenze. Daraufhin entschloss sich Österreich, Importe empfänglicher Tiere aus den betroffenen Ländern im Rahmen der Quarantäneuntersuchung zusätzlichen veterinärbehördlichen Kontrollen zu unterziehen, die auch eine Probenziehung umfassen.
PPR-positive Tiere aufgrund zusätzlicher Kontrollen entdeckt
Im Zuge dieser Maßnahmen wurde Ende Februar 2025 eine Sendung rumänischer Schafe auf einem Schlachthof in Niederösterreich einer Untersuchung unterzogen, die ein positives Ergebnis auf PPR gezeigt hat. Die betroffenen Tiere wurden im Rahmen der Quarantäne umgehend einer tierschutzgerechten Tötung unterzogen und umfassende Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen gesetzt.
Ausbreitung verhindert?
Die Schafe waren nur wenige Stunden auf österreichischem Staatsgebiet und jeder direkte und indirekte Kontakt mit anderen Tieren wurde nachweislich von den Veterinärbehörden ausgeschlossen. Vorbeugend wurden auch alle Betriebe in der unmittelbaren Umgebung des Schlachthofes von den Amtstierärzten kontrolliert.
Strengere Importregelungen verhängt
Um den österreichischen Tierbestand weiterhin zu schützen und den Status „frei von PPR“ der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) aufrecht erhalten zu können, wurde das Einbringen von Schlachttieren aus Rumänien und Ungarn bis auf weiteres ausgesetzt und zusätzliche Vorgaben beim Einbringen empfänglicher Tiere aus Griechenland und Bulgarien in Kraft gesetzt.
Über die Pest der kleinen Wiederkäuer (PPR) und Bekämpfungsmöglichkeiten
Die PPR ist eine hochansteckende akute, hoch fieberhaft verlaufende Virusinfektion der Schafe und Ziegen. Gelegentlich erkranken auch andere Paarhufer. Eine Übertragung erfolgt v.a. durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen sowie durch Inhalation von erregerhaltigem Material. Für den Menschen besteht keine Infektionsgefahr. Die PPR zählt laut Tiergesundheitsgesetz 2024 zu den meldepflichtigen Tierseuchen.
Es gibt derzeit keinen in Europa zugelassenen Impfstoff zur Bekämpfung der Seuche. Abgeschwächte Lebendimpfstoffe (z.B. auf Basis des Stammes Nigeria-75/1) werden außerhalb Europas (z.B. in der Türkei) in Gebieten mit endemischer Verbreitung eingesetzt.
Hygienische Maßnahmen und die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Tierbeständen und bei Tiertransporten können das Risiko einer Infektion des eigenen Bestandes und die Verbreitung der Infektion minimieren.
Die WOAH und FAO planen weltweit eine Ausrottung der PPR bis 2030.
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