Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Weidetierhalter benötigen Unterstützung

Verbände bitten Özdemir um weitere Gespräche zur BTV-Situation

Zur aktuellen Situation des Blauzungengeschehens fand am 15. August 2024 ein Online-Austausch auf Initiative des Bundeslandwirtschaftsministeriums statt. Die teilnehmenden Verbände – VDL und BDZ sowie der Bundesverband Berufsschäfer (BVBS) – sind mit dem Verlauf des Gesprächs nicht glücklich:

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

„Die Interessen der schafhaltenden Betriebe in der aktuellen Lage des BTV-3-Seuchenzuges standen nicht im Mittelpunkt der Gespräche. Eventuelle Hilfspakete oder mögliche Entlastungen kamen nicht zur Sprache, sondern es wurde überwiegend über Formalitäten gesprochen“, kritisieren sie in einem Schreiben an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Aus diesem Grund bitten die Verbände gemeinsam mit der Wirtschaftsvereinigung Deutsches Lammfleisch (WDL) Minister Özdemir um einen Anschlusstermin. Darin sollen die dringenden Fragestellungen nur mit den Verbänden der Weidetierhalter diskutiert werden, um zu effektiven und praxisnahen Lösungen zu kommen.


Anlässlich des Schäferlaufes in Markgröningen am 24. August 2024 überreichte Alfons Gimber, Vorsitzender der VDL, dem Bundeslandwirtschaftsminister ein Schreiben mit Forderungen der Schaf- und Ziegenverbände zum aktuellen BTV-3-Geschehen und mit der Bitte um gemeinsame Aufarbeitung des BTV-3-Austausches mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). „Wir hoffen, dass Sie einen Schritt auf uns zugehen“, so die vier Verbände in ihrem Schreiben.

Forderungen zur Lösung der Situation

Folgende Punkte müssen nach Ansicht der Verbände priorisiert mit Experten wie Fachtierärzten oder Impfstoffherstellern geklärt und transparent an die Tierhalter und verbundenen Institutionen kommuniziert werden:

  • Erarbeitung einer einheitlichen, wissenschaftlich fundierten Handlungsempfehlung für die Tierhalter zum Seuchengeschehen und der weiteren Vorgehensweise.
  • Informationen zur Notwendigkeit der zweiten Impfung.
  • Veröffentlichung der tatsächlichen Bestands- und Mortalitätszahlen durch die Tierseuchenkassen.
  • Zentrale Datenaufnahme zum Seuchengeschehen.
  • Verlängerung der Impfstoffgestattung über den 6. Dezember 2024 hinaus und Anstrebung einer dauerhaften Zulassung.
  • Bewertung der Folgeerscheinungen.
  • Klares Signal an die Impfstoffhersteller.
  • Einstufung der Blauzungenkrankheit in eine entsprechende Kategorie, die größeren Spielraum für Entschädigungen usw. lässt.
  • Regelung der Tierprämie und ihrer Auszahlung von Bund und Ländern gemeinsam.
  • Unbürokratische Regelung bei Meldungen für den Erhalt der Tierprämie und beim Antrag auf höhere Gewalt.
  • Prüfung der Möglichkeit eines weiteren Härtefallantrages für an die Tierzahlen gebundene Programme wie Extensivierungsprämien.
  • Einrichtung eines Sonderfonds für Entschädigungsleistungen oder Beihilfen, der keine Beitragserhöhungen für die Tierhalter nach sich zieht.

Die Verbände betonen in ihrem Schreiben abschließend, dass ein ähnlich gearteter Seuchenzug für die Zukunft unbedingt verhindert werden müsse. Sie wünschen sich eine aktive Unterstützung der Bundesregierung in Zusammenarbeit mit den Ländern, um den Betrieben eine Zukunft zu geben.

Das vollständige Schreiben der Verbände können Sie im nachfolgenden pdf lesen.

Downloads:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren