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Neue Studie

Entnahme keine grundsätzliche Bedrohung des Wolfsbestandes

Dem Wolfsbestand in Deutschland droht durch eine kontrollierte Entnahme von Wölfen grundsätzlich keine Gefahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Wiener Universität für Bodenkultur (BOKU) im Auftrag des Bundeslandes Niedersachsen angefertigt hat.

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Sandra Dombrovsky/colourbox.de
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„Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass die kontrollierte Entnahme von Wölfen angesichts eines stetig wachsenden Bestandes grundsätzlich keine Gefährdung für den Wolfsbestand in Deutschland mit sich bringt“, erklärte Umweltminister Olaf Lies am 14. Juli 2022 anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse. Einzige Voraussetzung sei eine ständige Kontrolle durch ein „weiterhin engmaschiges und systematisches Monitoring“.

Nach Angaben des Umweltministeriums belegt die Studie, dass auch unter der Annahme verschiedenster Szenarien, etwa unvorhergesehener Naturkatastrophen, mit einer exponentiellen Zunahme der Wölfe in Deutschland zu rechnen ist. Ausgehend vom Basisjahr 2015, als es erst sechs Rudel in Niedersachsen gegeben habe, zeigten die Modelle einen kontinuierlichen Anstieg der Population, der ein erneutes Aussterben der Wölfe selbst bei kontrollierten Entnahmen sehr unwahrscheinlich mache.

Akzeptanzbestand rückt in den Fokus

„Heute zählen wir 39 bekannte Wolfsrudel in Niedersachsen. Der Anteil Niedersachsens am biologisch erforderlichen Mindestbestand ist also längst erreicht“, erläuterte Lies. Mit einer zunehmenden Wolfsdichte rückt nach dem Worten des SPD-Politikers somit eine andere Grenze in den Fokus, nämlich der Akzeptanzbestand, also die Anzahl an Wölfen, die in der Kulturlandschaft von den Menschen noch hingenommen werde.

Mithilfe des im Rahmen der Studie entwickelten statistischen Modells lässt sich laut dem Minister im Fall erforderlicher Entnahmen und perspektivisch auch eines Bestandsmanagements eine wissenschaftlich unterlegte Sicherung des niedersächsischen Anteils des gesamtdeutschen Wolfsbestandes gewährleisten. Ziel eines Bestandsmanagements sollte daher eine Quote von schadensverursachenden Wölfen sein, die über die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht ohne langwierige Einzelgenehmigungen entnommen werden könnten.

Keine gefährdete Art in Deutschland

Dem Ministerium zufolge belegt die Studie, das der Wolf unter den aktuellen Bedingungen bis 2030 alle potentiellen Lebensräume in Deutschland besiedeln würde, weil sich der Bestand „prächtig und ohne Hilfe vermehrt“. Deutlich wird demnach ferner, dass der Wolf aktuell weder in Deutschland noch in Niedersachsen eine gefährdete Art ist und die bisherigen Managementmaßnahmen von langfristigen Auswirkungen auf den Bestand „weit entfernt“ sind. Den höchsten Einfluss auf die Bestandsentwicklung haben gemäß der Studie erhöhte Mortalitäten von territorialen Wölfen und auf Wanderschaft befindlichen Individuen.

Die Populationsstudie über den Wolf in Niedersachsen vom Institut Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultut Wien können Sie herunterladen.

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