Alfons Gimber bleibt Erster Vorsitzender des Landesschafzuchtverbandes
Die Schafbetriebe im Südwesten befinden sich in schwierigem Fahrwasser. Doch unterkriegen lassen wollen sich die Schäfer davon nicht. Das zeigen die wachsenden Mitgliederzahlen in der berufsständischen Organisation – so ein Fazit der jüngsten Versammlung des Landesschafzuchtverbandes (LSV) Baden-Württemberg Ende September in Denkendorf (Landkreis Esslingen).
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Im vergangenen Jahr sind 51 Berufs- und Hobbyschäfer neu in den LSV eingetreten. Für Alfons Gimber, den an diesem Tag einstimmig wiedergewählten Vorsitzenden des LSV, Grund genug, 2023 als ein erfolgreiches Jahr für die landesweite Interessenvertretung zu bezeichnen. Dabei reißen die Aufgaben für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter in dem insgesamt 780 Mitglieder zählenden Verband nicht ab.
Ein Grund: Die von den Verbandsvertretern beklagte, immer größere Bürokratie, die sich unter anderem bei den Antragsstellungen für die gekoppelte Prämie, bei den Verhandlungen über die Exporterlaubnis für überzählige Wolle aus den Betrieben und nicht zuletzt beim Dokumentationsaufwand für die Blauzungenimpfungen auftat.
Auf öffentliche Förderungen angewiesen
Ohnehin sind die Schafbetriebe gefordert, wenn es darum geht, ihr Einkommen aus der Wanderschäferei oder der Koppelschafhaltung zu sichern. Denn die Erlöse aus der Vermarktung des regional erzeugten Lammfleisches und der Wolle der Tiere reichen bei weitem nicht aus, um davon ein wirtschaftliches Einkommen zu erwirtschaften. Vielmehr sind die Schäfer darauf angewiesen, mit der öffentlichen Förderung der Landschaftspflege in Baden-Württemberg zusätzliche Einnahmen zu generieren. Der Einsatz der vierbeinigen Rasenmäher ist bei den meisten Schafbetrieben im Südwesten demzufolge das Standbein schlechthin. Entsprechend fiel der Appell von Alfons Gimber an die anwesenden Vertreter aus der Landesverwaltung aus, sich auch weiterhin für die Absicherung der Prämienzahlungen an die Schäfereien einzusetzen.
VDL-Geschäftsführerin mit neuen Aufgaben
Über die zahlreichen Aktivitäten des LSV zur Unterstützung und Stärkung der Wahrnehmung der öffentlichkeitswirksamen Leistungen der Schäfereien im Land gab LSV-Geschäftsführerin Anette Wohlfarth in ihrem Tätigkeitsbericht Auskunft. Den Betrieben empfahl sie, für ihren Beruf zu werben und ihre Kollegen bei den Hobbyschäfern dazu zu animieren, dem Interessenverband beizutreten.
Zum ersten Mal vor Ort war indes die seit September amtierende neue Geschäftsführerin der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL), Lisa Sbitnew, aus Berlin. Die Nachfolgerin des langjährigen Geschäftsführers Dr. Stefan Völl will den Bundesverband künftig transparenter, digitaler und öffentlicher machen und setzt mit den Landesverbänden dabei auf eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. „Das ist eine Mammutaufgabe, die wir beim VDL angehen wollen“, drückte sie ihre Erwartungen vor den Schäfern in Baden-Württemberg aus.
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