Keine Schafe und Ziegen auf der MeLa 2024
Der Vorstand des Landesschaf- und Ziegenzuchtverbandes Mecklenburg-Vorpommern (LSZV) hat am 28. August 2024 einstimmig entschieden, aufgrund des aktuellen BTV-3-Geschehens von einer Beteiligung mit Schafen und Ziegen auf der MeLa, Fachausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und ländliche Perspektiven, die vom 12. – 15. September 2024 in Mühlengeez bei Güstrow stattfindet, abzusehen.
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Susanne Petersen, Vorsitzende des Verbandes und selbst Tierärztin, erklärt: „Wir sind dies unseren Tieren schuldig. Deren Gesundheit steht für uns als Tierhalter ganz klar im Vordergrund. Es ist zu befürchten, dass selbst gegen das BTV-3 geimpfte Tiere unter den Auswirkungen der Infektion leiden. In einem solch fragilen Zustand dürfen wir die Tiere nicht zusätzlichen Belastungen aussetzen.
Ich bedauere diese Absage sowohl für die zahlreichen Besucher der MeLa, die immer gerne die Rassevielfalt der Schafe im Tierzelt bestaunen, als auch für die Züchter, die sich und ihre Schafe zum Teil ein Jahr auf die MeLa und den dort geplanten Wettbewerb der Fleischschafrassen vorbereitet haben. Aber das Wohlergehen und der Schutz unserer Tiere hat für uns Priorität.“
Große wirtschaftliche Einbußen werden erwartet
Auch Mecklenburg-Vorpommern ist inzwischen von der Seuche betroffen und es gibt täglich neue Meldungen über weitere betroffene Betriebe. Bei den Tierhaltern herrscht eine große Verunsicherung über den aktuellen Gesundheitszustand ihrer Tiere.
Da die Tierseuchenkassen nur einen geringen Teil der Impfkosten übernehmen und bisher eine Entschädigung aufgrund geltenden EU-Rechts nicht möglich ist, fordern die Schafhalter in Deutschland einen Sonderfonds, der größeren Spielraum für eine Entschädigung lässt. Die hohe Sterblichkeitsrate versetzt die Betriebe teils in eine existenzbedrohende Lage.
Neben den aktuellen Todesfällen können Krankheitsfälle auch zu Problemen bei der Deckfähigkeit der Böcke bzw. bei der Aufnahmefähigkeit der weiblichen Schafe führen. Damit besteht für die Tierhalter die Gefahr, im nächsten Jahr deutlich weniger Lämmer zu bekommen. Diese sind aber die Grundlage für das Überleben vieler Betriebe. Auch kann es durch den Verlust einer größeren Zahl von Schafen dazu kommen, dass Betriebe ihren Verpflichtungen aus der Beweidung im Rahmen des Naturschutzes oder von Solaranlagen nicht mehr nachkommen können.
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