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Deutscher Landschaftspflegepreis

Ziegen auf Extremstandorten

Beim Deutschen Landschaftspflegetag 2024 in Lutherstadt Wittenberg wurde der Landschaftspflegeverband (LPV) Saaletal für sein Projekt zur Erhaltung der einzigartigen Flusslandschaften mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Seit 2007 engagiert sich der LPV mit großem Erfolg und mit über 100 Burenziegen, die Steilhänge der Saale offenzuhalten. 

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LPV Saaletal
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Um die einzigartige Flusslandschaften zu erhalten, lässt der Landschaftspflegeverband Saaletal die beeindruckenden Steilhänge der Saale mit Ziegen beweiden. Während diese Extremstandorte über viele Jahrhunderte durch Beweidung offengehalten wurden und diese Nutzung besondere Lebensräume wie Felsflure und Trockenrasen entstehen ließ, wurde sie bis 1990 fast vollständig aufgegeben.

Ideale Landschaftspflege an extremen Steillagen

Seit 2007 engagiert sich der LPV für die traditionelle Nutzung mit beeindruckendem Erfolg. Über 100 Tiere pflegen jährlich über 40 Hektar Trockenrasen an Steilhängen. Die Ziegenbeweidung stellt insbesondere im Bereich extremer Steillagen eine geeignete Pflegeform dar, um die schutzbedürftigen Trocken- und Halbtrockenrasen sowie Fels-Pionierfluren zu erhalten.

Durch den Tritt und den selektiven Verbiss der Weidetiere entsteht ein kleinräumiges Mosaik an Strukturen, wovon zahlreiche spezialisierte Tier- und Pflanzenarten profitieren. Hinsichtlich ihrer Futterwahl sind Ziegen gegenüber Schafen vieleitiger. Auch Gehölze stehen auf ihrem Speiseplan. Auf Grund des Verbisses der Blätter und das Ringeln der Rinde (streifenförmige Entfernung der Rinde) werden die Gehölze z.T. so stark geschädigt, dass sie absterben.

Wahre Kletterkünstler aus Afrika

Der Verein arbeitet vorwiegend mit Burenziegen, einer für die Landschaftspflege sehr gut geeigneten Fleischziegen-Rasse. Neben dem weißen Körper sind der rotbraune Kopf mit weißer Blesse und die langen "Schlappohren" die auffälligsten Merkmale der ursprünglich aus Südafrika stammenden Ziege. Die Burenziege ist sehr gut an ein trockenwarmes Klima angepasst.

Sie ist zudem ein guter Kletterer und kann sich mühelos im steilen Gelände bewegen. Gerne frisst sie Blätter und Rinde von Laubgehölzen. Auch Rosen- und Weißdornarten oder Schlehen werden verbissen. Dabei ist sie in der Lage, Gehölze auf ihren Hinterbeinen stehend bis in eine Höhe von ca. 1,80 m zu verbeißen.

Hier können Sie den Praxisleitfaden Ziegenbeweidung "Einsatz von Ziegen zur Beweidung verbuschter Trockenstandorte im Unteren Saaletal" kostenlos herunterladen.

 

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