
Mähwert trifft Mährwert
Ein Tag im Zeichen des Schafs: Am 12. November 2025 fand an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) die erste Tagung zur Kommunikation und Vermarktung der Mehrwerte der Schafhaltung unter dem Titel „Mähwert mit Mehrwert“ statt.
von VDL / Red. erschienen am 19.11.2025Organisiert wurde die Veranstaltung vom Projekt reffiSchaf gemeinsam mit der HNEE, in Kooperation mit Bioland, dem Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg, der Universität Göttingen, der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) sowie Weidewonne.

Die richtige Zielgruppe ansprechen
Anne Wiedemann von der HNEE stellte die Ergebnisse ihrer Umfrage zum Kaufverhalten der Konsumenten sowie die Verwendung von Schaffleisch in der Küche vor. Schaffleisch werde eher von den Konsumentengruppen „Foodies“ (Feinschmecker) und „Kochbegeisterte“ präferiert. Die Gruppe der „Skeptiker“ lag bei ca. 21 %. Als Fazit schloss die Referentin daraus, dass der Mehrwert der deutschen Schafhaltung greifbarer gemacht werden müsse. Die Vorteile und Mehrwerte von Schaffleisch müssten mehr kommuniziert werden, um das Thema Schafhaltung sowie Schafprodukte aus der Nische zu holen.
Artikel von Anne Wiedemann zum Thema finden Sie hier:
- Schafzucht 17.2022: Was den Lammfleisch-Kunden wichtig ist
- Schafzucht 8.2025: Strategien für eine nachhaltige Wahrnehmung
- Schafzucht 14.2025: Nähe statt Distanz
Ebenfalls von der HNEE und themenverwandt:
- Schafzucht 16.2025: Alternative Schlachtmöglichkeiten
Das richtige Verpackungsdesign
Elisa Bayer von der Georg-August-Universität Göttingen stellte die Ergebnisse ihrer Konsumentenumfrage zur Begriffsfindung für mögliche Designs auf Verkaufsverpackungen von Schaffleisch vor. Demnach fühlten sich die befragten Konsumenten mit den Begriffen „Weidelamm“ und „Naturschutz“ am wohlsten, um eine Kaufentscheidung zu treffen.
Viele Einblicke in die Praxis
Im Anschluss an die wissenschaftlichen Impulse präsentierten Referenten aus der Praxis Erfahrungen aus der Vermarktung und Kommunikation rund um Schafprodukte: Diana Bachmann (Biohof Bärwolf), Luca Kloss (Kleine Schäferei Biesenbrow), Patricia Sachau (Lykke Sheepfarm), Ute Luft (elbwolle und vauno) sowie Maik Mücke (Weidewonne) stellten ihre Betriebe vor und berichteten von ihren Vermarktungserfahrungen. Sie gaben den Teilnehmern wertvolle Tipps zu Absatzstrategien. Die wichtigste Erkenntnis aus den Vorträgen ist der Bedarf einer gemeinsamen Imagekampagne für das Schaf. Nur gemeinsam mit gebündelten Kräften könne das Potenzial zur Vermarktung der Mehrwerte der deutschen Schafhaltung genutzt werden.
Produktvorführungen und Austausch
Begleitet wurde die Tagung von einer Produktschau regionaler Erzeugnisse sowie interaktiven Workshops zu verschiedenen Themen zur Vermarktung und Kommunikation. Sie hat gezeigt, wie vielfältig die Leistungen der Schafhaltung sind und welchen Mehrwert die Schafhaltung und ihre Produkte haben. Die informative Tagung eröffnet zahlreiche Potenziale für die weitere gemeinsame Zusammenarbeit aller Schafhalter und Schafhalterinnen.
1Alle Präsentationen, Ergebnisse und Materialien der Veranstaltung sind auf der Webseite des Projekts https://mehrwert-schaf.info veröffentlicht.













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