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Rote Liste einheimischer Nutztierrassen 2025

Vier Schafrassen stärker bedroht als bisher angenommen

Die Rote Liste gefährdeter Nutztierrassen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zeigt: 60 Prozent der einheimischen Groß- und Kleintierrassen sind gefährdet. Bei den Großtieren sind es 59 von 83 einheimischen Rassen. Gleich vier der einheimischen Schafrassen wurden in eine höhere Gefährdungskategorie eingestuft.

von Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) erschienen am 18.09.2025
Cover der neuen Broschüre. © BLE
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Die insgesamt schwierige Situation der Schafhaltung in Deutschland schlägt sich auch auf die Bestandszahlen der einheimischen Schafrassen nieder. Besondere Herausforderungen stellen Tierseuchen wie zum Beispiel die Blauzungenkrankheit und die zunehmenden Wolfsübergriffe dar.

Nur 2 von 24 einheimischen Rassen nicht gefährdet

Die Bestände des Braunen Bergschafs, des Merinolangwollschafs und der Weißen Gehörnten Heidschnucke sind stark rückläufig, weshalb die Rassen in die Erhaltungspopulation hochgestuft werden mussten. Das Merinolandschaf, das zu den wichtigsten Wirtschaftsrassen in Deutschland zählt, musste nun erstmalig aufgrund der sinkenden Zuchttierpopulationen als gefährdet eingestuft werden. Von den insgesamt 24 einheimischen Schafrassen gelten nur noch die neu gezüchteten Rassen Nolana und Braunes Haarschaf als nicht gefährdet.

Andere Großtiere

Bei den Rinderrassen haben sich die Bestände des Murnau-Werdenfelser Rinds und des Glanrinds um eine Kategorie in die Beobachtungspopulation verbessert. Bei Schweinen, Pferden und Ziegen gab es keine Veränderungen.

Mit dem Deutschen Esel und dem Thüringer Waldesel ist in diesem Jahr eine ganz neue Tierart auf der Liste der einheimischen Nutztierrassen vertreten. Beide Rassen sind als nicht gefährdet eingestuft.

Erhalt durch Nutzung – und Kryokonservierung?

Mit dem Kauf sogenannter „Vielfaltsprodukte“, also Fleisch, Wolle, Milch und Eier von einheimischen oder gefährdeten Rassen, kann jede und jeder Einzelne dazu beitragen, die Vielfalt in den Landschaften und Ställen zu erhalten und damit ein Zeichen für Regionalität und Kulturgut zu setzen.

Auf nationaler Ebene wird neben der Erhaltung gefährdeter Rassen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb (On-Farm), auch an der Ex-situ-Erhaltung, dem Kryokonservieren von vermehrungsfähigem Material in Genbanken, gearbeitet.


Interessiert? Als Online- oder Printversion: Broschüre ist kostenlos erhältlich

Die Broschüre „Einheimische Nutztierrassen in Deutschland und Rote Liste gefährdeter Nutztierrassen 2025“ stellt das Informations- und Koordinationszentrum Biologische Vielfalt (IBV) in der BLE unter www.genres.de/fachportale/nutztiere/rote-liste-nutztierrassen zur Verfügung. Gedruckte Exemplare können per Mail an ibv@ble.de vorbestellt werden.

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