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2. Niedersächsische Schaftage

Gutes Verkaufsergebnis

Anfang August fanden in diesem Jahr in Wüsting bei Oldenburg wieder die Niedersächsischen Schaftage statt. Wie bereits im Vorjahr gab es eine gemeinsame Auktion der niedersächsischen Schafzuchtverbände. Insgesamt waren die Züchter mit den Verkaufsergebnissen der 2. Niedersächsischen Schaftage sehr zufrieden.

von Klaus Gerdes (LWK Niedersachsen) erschienen am 09.12.2025
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Durchgeführt wurden die Niedersächsischen Schaftage mit über 320 Zuchtschafen aus 16 verschiedenen Rassen. Aufgrund des Geschehens um die Blauzungenkrankheit (Serotyp 3) wurden alle Verkaufstiere im Vorfeld geimpft.

Bei den Rassen Ostfriesisches Milchschaf, Weißköpfiges Fleischschaf, Leineschaf und bei den Heidschnucken waren auch Züchter aus anderen Bundesländern mit Tieren vertreten. Dadurch wird der überregionale Austausch von Zuchttieren dieser als gefährdet eingestuften Rassen unterstützt.

Am ersten Tag durften nur Zuchttiere aus Maedi-unverdächtigen Zuchtbeständen aufgetrieben werden. Vertreten waren auch Zuchttiere der Rassen Dorper, Walliser Schwarznasenschaf und erstmalig Blaue Texel. Alle Milchschaf- und Texelböcke waren genotypisiert und hatten ausschließlich den gewünschten Scrapie-Genotyp ARR/ARR. Alle Tiere wurden vorab auf den Zuchtbetrieben gekört, und es wurde stark selektiert.

Auch die Fleischschafböcke wurden vorab gekört und selektiert. Bei den Bockmüttern wurde in 2025 erstmalig ein Zuchtwert Langlebigkeit gerechnet und ausgewiesen. Als Merkmal wurde dafür die Anzahl der Lammungen zugrunde gelegt.

Ostfriesisches Milchschaf: Die Nachfrage war erfreulich groß. Alle 33 Böcke und 18 Jungschafe konnten verkauft werden. Klassensieger stammten aus den Züchterställen: Winterhalter, Melbaum, Schröder, Lübsen und Rüdebusch. Im Vergleich zu den Vorjahren waren wenig schwarze oder gescheckte Milchschafe auf der Auktion. Sie mussten sich beim Richten der Konkurrenz der weißen Tiere stellen und behaupteten sich dort gut. So wurde ein geschecktes, fast schwarzes Jungschaf der Züchterin Ahrends zunächst Klassensieger und später Gesamtsieger.

Ostfriesische Milchschaf-Lammböcke: Diese vier im Herbst 2024 geborenen Lammböcke von Melbaum präsentierten sich gut. Der 1a-Bock (l.) wurde Siegerbock bei den Milchschafen.
Ostfriesische Milchschaf-Lammböcke: Diese vier im Herbst 2024 geborenen Lammböcke von Melbaum präsentierten sich gut. Der 1a-Bock (l.) wurde Siegerbock bei den Milchschafen. © Klaus Gerdes

Texel: Klassensieger bei den Lammböcken stellten die Züchter Bremer, Voß und Jacobsen. Zum Siegerbock erklärten die Preisrichter Tillmann und Brunkhorst einen Bock von Jacobsen. Ein weiterer Jungbock von Jacobsen mit der Höchstnote 9 wurde „Fleischsieger“. Mit der Ehrung der WDL-Sieger und der Gewährung einer Ankaufshilfe möchte die Wirtschaftsvereinigung Deutsches Lammfleisch (WDL) einen Anreiz zum Einsatz von qualitativ hochwertigen Böcken schaffen, um damit die Qualität der erzeugten Schlachtlämmer zu verbessern. Auch das beste weibliche Tier kam aus der Zucht Jacobsen. Der Zuchtbetrieb Voß präsentierte den einzigen Texel-Jährlingsbock und erstmals einen Jungbock der Rasse Blaue Texel. Für diesen kompakten Lammbock wurde 450 Euro geboten.

Die besten Lammböcke der Rasse Texel stellten die Züchter Jacobsen (links mit dem Sieger) und Bremer.
Die besten Lammböcke der Rasse Texel stellten die Züchter Jacobsen (links mit dem Sieger) und Bremer. © Klaus Gerdes

Dorper: Tagessieger wurde ein Bock von Salau. Zum Höchstpreis von 1800 Euro wechselte der WDL-Sieger von Salau den Besitzer.

Bei der Haarschafrasse Dorper gibt es zwei Farbschläge. Im Bild der Sieger von Salau (r.) und der Reservesieger von Ostertag.
Bei der Haarschafrasse Dorper gibt es zwei Farbschläge. Im Bild der Sieger von Salau (r.) und der Reservesieger von Ostertag. © Klaus Gerdes

Schwarzköpfiges Fleischschaf: Das Interesse aus der Züchterschaft an der Auktion der Fleischschafe war mit knapp 160 angemeldeten Tieren erfreulich groß. Fast alle Böcke konnten im Ring versteigert werden. Den besten Jährlingsbock präsentierte Söffker. Die acht Klassensieger bei den Lammböcken stellten Wuttge (2), Gesterling, Lange, Zimmermann, Rehse, Brockmann und Wicke. Zum Siegerbock erklärten die Preisrichter Erb und Uhlen einen Bock aus der Zucht Zimmermann. Nach einem spannenden Bieterduell wurde ein 1b-Bock von Wuttge zum Spitzenpreis von 2000 Euro zugeschlagen. Die besten Jungschafe stellten Lüllmann und Vrielink.

Unter 49 Lammböcken der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf setzten sich die Tiere von Zimmermann (links mit dem Sieger) und Wuttge durch.
Unter 49 Lammböcken der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf setzten sich die Tiere von Zimmermann (links mit dem Sieger) und Wuttge durch. © Klaus Gerdes

Suffolk: Das größte Kontingent an Verkaufstieren stellten die Suffolkzüchter mit 63 angemeldeten Tieren. Drei der vier Klassensieger bei den Jährlingen, darunter die beiden Siergerböcke stellte Rüdebusch. Onken hatte ebenfalls einen 1a-Bock. Bei den Lammböcken gab es fünf Klassensieger: Dreher (2), Tuma, Mumme und Rüdebusch. Die Preisrichter Rose und Vrielink erklärten einen Bock von Dreher zum Sieger. Der Bock von Tuma wurde WDL-Sieger. Bei einem Lammbock aus der Zucht Wiemker mit der Höchstnote 9 fiel der Hammer erst beim Gebot von 2800 Euro. Das beste Suffolk-Jungschaf hatte Bornhorst.

Die Suffolkzüchter Dreher (rechts mit dem Sieger) und Tuma hatten die beiden besten Lammböcke der Rasse.
Die Suffolkzüchter Dreher (rechts mit dem Sieger) und Tuma hatten die beiden besten Lammböcke der Rasse. © Klaus Gerdes

Charollais, Blaukopf, Berrichon du Cher, Merinofleischschaf: Die beiden Charollaisböcke wurden von Dorstmann vorgestellt. Der 1a-Lammbock kostete 1000 Euro. Der Züchter Barth konnte einen der beiden aufgetriebenen Blaukopfböcke für 900 Euro verkaufen. Bei den Böcken der Rasse Berrichon du Cher stellten Helmrich und Barth die beiden Klassensieger. Alle Böcke der Rasse konnten zu guten Preisen verkauft werden. Zwei Jährlinge der Rasse Merinofleischschaf präsentierte Rehse. Einer davon konnte für 500 Euro abgesetzt werden.

Der Zuchtbetrieb Barth hatte nicht nur Blauköpfige Fleischschafe, sondern auch Böcke der Rassen Schwarzkopf, Berrichon und Weiße Hornlose Heidschnucke auf der Auktion.
Der Zuchtbetrieb Barth hatte nicht nur Blauköpfige Fleischschafe, sondern auch Böcke der Rassen Schwarzkopf, Berrichon und Weiße Hornlose Heidschnucke auf der Auktion. © Klaus Gerdes

Weißköpfiges Fleischschaf: Bei der als gefährdet eingestuften Rasse fehlten in diesem Jahr die auswärtigen Beschicker. Das knappe Angebot führte allerdings zu einem flotten Verkauf, und von insgesamt 20 Tieren konnten 19 verkauft werden. Der Züchter Warnke erzielte für den Sieger bei den Lammböcken den Höchstpreis von 1300 Euro. Weitere Klassensieger: Schmidt (bester Jährlingsbock) und Martens.

Warnke (rechts mit dem Sieger) und Martens hatten die beiden besten Weißkopf-Lammböcke.
Warnke (rechts mit dem Sieger) und Martens hatten die beiden besten Weißkopf-Lammböcke. © Klaus Gerdes

Leineschafe: Bei den gefährdeten Rassen Leineschaf und den weißen Heidschnucken konnten sich auch Züchter aus anderen Bundesländern beteiligen. Von den 23 gemeldeten Leineschafböcken konnten 20 verkauft werden. Die Sieger bei den Jährlingen und bei den Lammböcken erzielten die jeweiligen Höchstpreise von 1300 bzw. 2100 Euro. Sieger bei den Jährlingen wurde ein Bock der Zuchtgemeinschaft Kempe/Götz aus Hessen. Den Reservesieger hatte Ruröde. Den Sieger bei den Lammböcken präsentierte der landwirtschaftliche Betrieb Iden der LLG Sachsen-Anhalt und den Reservesieger die Schäferei Mieth aus Sachsen. Somit kamen die vier Siegertiere aus vier Bundesländern.

Der Jährlingsbock der Zuchtgemeinschaft Kempe/Götz (l.) wurde Klassensieger und später auch Siegerbock.
Der Jährlingsbock der Zuchtgemeinschaft Kempe/Götz (l.) wurde Klassensieger und später auch Siegerbock. © Klaus Gerdes

Coburger Fuchsschaf: Die Rasse ist bei Einsteigern in die Schafzucht nach wie vor sehr beliebt. Doch in Wüsting waren das Interesse und die Nachfrage nach Tieren in diesem Jahr nicht groß. Die beiden Klassensieger bei den Jährlingsböcken kamen von Hennings und de Lange. Bei den Lammböcken stellte der Zuchtbetrieb Eiken den 1a-Bock. Die Preisrichter Geurtz und Brunkhorst bestimmten den mit den Noten 9/8/8 gekörten Jungbock gleichzeitig auch zum Wollsieger. Dafür gab es einen Pokal der Arbeitsgemeinschaft der Fuchsschafzüchter. An Jährlingsschafen der Rasse bestand in diesem Jahr kein Interesse. Auch das 1a-Schaf von Wachtendorf musste zurück in den Züchterstall. Besser lief es bei den Mutterlämmern. Hier stellte Havemann-Onnen den Klassensieger.

Coburger Fuchs-Jährlingsböcke: Sieger von Hennings (r.), Reservesieger von de Lange.
Coburger Fuchs-Jährlingsböcke: Sieger von Hennings (r.), Reservesieger von de Lange. © Klaus Gerdes

Heidschnucken: Leider standen in diesem Jahr nur drei Böcke der Rasse Weiße Hornlose Heidschnucke zum Verkauf, und die Nachfrage konnte nicht gedeckt werden. In den Mitgliederlisten der Verbände sind in Niedersachsen 15 Herdbuchzüchter registriert. Es wäre schön, wenn künftig von weiteren Züchtern Jungböcke aufgezogen und zur Körung vorgestellt würden. Coldewey hatte den besten Jährlingsbock.

Die beiden einzigen Jährlingsböcke der Rasse Weiße Hornlose Heidschnucke präsentierten die beiden Züchter Coldewey (l.) und Barth.
Die beiden einzigen Jährlingsböcke der Rasse Weiße Hornlose Heidschnucke präsentierten die beiden Züchter Coldewey (l.) und Barth. © Klaus Gerdes

Von 13 zur Auktion gemeldeten Böcken der Rasse Weiße Gehörnte Heidschnucke konnten leider nur zwei verkauft werden. Hollmann stellte den besten Jährlingsbock. Mehrere Jährlinge der Rasse waren nicht gut entwickelt und wurden bei der Körung in die Wertklasse II eingestuft. Möglicherweise haben einige im späten Frühjahr 2024 geborene Tiere stark unter einer Infektion mit der Blauzungenkrankheit gelitten und sich von den Auswirkungen nie ganz erholt. Deshalb sind Tierseuchen gerade für seltene Nutztierrassen extrem gefährlich und können den Fortbestand von zum Teil nur lokal verbreiteten Rassen gefährden.

Der Heidschnucken-Jährlingsbock von Hollmann (l), wurde Klassensieger und später Gesamtsieger.
Der Heidschnucken-Jährlingsbock von Hollmann (l), wurde Klassensieger und später Gesamtsieger. © Klaus Gerdes
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