Dioxin in Schafleber. Überregionales Problem – VDL fordert Aufklärung und Unterstützung
Das Thema Dioxinbelastung in der Schafleber beschäftigt
Schleswig-Holstein und Niedersachsen bereits seit vielen
Monaten. Neu ist, dass durch Versuchsergebnisse das
Thema jetzt eine überregionale Dimension einnimmt.
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In der ersten Februarwoche
wurde die VDL vom BMELV darüber
informiert, dass für Ende
Februar 2009 das Bundesumweltministerium
(BMU) zu einer
Besprechung zum Thema
Belastung von Schafleber mit
Dioxinen und dioxinähnlichen
Polychlorierte Biphenylen (dl-
PCBs) u. a. die Vertreter der
Länder eingeladen hat. Anschließend
fanden eine Vielzahl
von Gesprächen mit dem
BMU, dem BMELV sowie Unterredungen
mit den Landesschafzuchtverbänden
und den
Mitgliedern des VDL-Ausschusses
Berufsschäfer statt, um die
Hintergründe auszutauschen.
In der aktuellen Unterredung
mit dem BMU (siehe Kasten)
wies dieses darauf hin, dass die
Schafhalter seitens der Verbände
angehalten werden sollten,
darauf unbedingt zu achten,
dass sie nur einwandfreie Lebensmittel
in den Verkehr bringen
dürfen und die Schafhalter
auch eine freiwillige Entnahme
der Leber grundsätzlich in Erwägung
ziehen sollten.
Der Unterredung mit dem
BMU folgte die Pressemeldung,
wonach aufgrund von 70 untersuchten
Schaflebern über
ganz Niedersachsen verteilt, 68
Lebern den EU-weit festgelegten
Grenzwert überschritten
haben.
Wichtig ist, dass nunmehr
diese Überschreitung nicht nur
in Überschwemmungsgebieten,
sondern auch in anderen Regionen
Niedersachsens festzustellen
ist. Ferner ist davon auszugehen,
dass diese industrielle
Belastung (vor allem über
Müllverbrennungsanlagen)
nicht an den Landesgrenzen
Halt macht. Es folgten dann
auch Pressemeldungen von
Schleswig-Holstein sowie
Mecklenburg-Vorpommern, die
ebenfalls vom Verzehr von
Schaflebern abrieten.
Das Thema wurde im Rahmen
einer VDL-/WDL-Telefonkonferenz
beleuchtet und so
wies die Vertreterin des Landesverbandes
Mecklenburg-
Vorpommern u. a. darauf hin,
dass belastete Flächen von der
Beweidung und Aufwuchsnutzung
mittlerweile sogar ausgeschlossen
sind.
Ferner fand eine Anhörung
des Agrarausschusses des Deutschen
Bundestages u. a. zu diesem
Thema statt, zu der von
Verbandsseite lediglich die Bioverbände
sowie Rinderzuchtverbände,
VDL und BDZ einge laden waren. Dort wurde erfreulicherweise
deutlich, dass
keine der Bundestagsfraktionen
den Anschein erweckte,
dieses Thema parteipolitisch
auszuschlachten, was letztlich
zu erheblichen Verunsicherungen
der Verbraucher und damit
einem möglichen Rückgang
des Lammfleischverbrauchs
einhergehen könnte. Festzustellen
war ferner, dass auch
die Bioverbände große Probleme
bei diesem Thema sehen,
da hier die Versorgung der
Weidetiere über den Weidegang
schließlich einen besonderen
Stellenwert einnimmt.
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen
kann nicht davon
ausgegangen werden, dass dieses
Problem nicht ausschließlich
auf Schaflebern beschränkt
sein wird. Auch bei einer extensiven
Rinderhaltung treten Belastungen
der Lebern auf. Probleme
wurden bereits auch
schon bei Wildschweinen festgestellt.
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