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Wissenschaft & Forschung

Schafwolle als Torf- und Plastikersatz

Die Hochschule Hof in Bayern arbeitet in einem neuen Forschungsprojekt an der Entwicklung nachhaltiger Substrate für die Pflanzenproduktion. Eine Forschungsgruppe untersucht gemeinsam mit regionalen und industriellen Partnern, wie Schafwolle als natürliches Material Torf und Plastik in der Produktion von Gemüsejungpflanzen ersetzen kann.

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Air Images/shutterstock.com
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Das Projekt „Nachhaltige Wachstumsmedien für Hydroponik auf Basis von rundvernadelten Naturmaterialien“ (NaWaruN) hat das Ziel, ein innovatives Substrat zu entwickeln, das direkt in kommerziellen Systemen wie der Gemüseproduktion eingesetzt werden kann. Dabei sollen Materialien verwendet werden, die nicht nur nachhaltiger, sondern auch ressourcenschonend und regional verfügbar sind.

Ein besonderer Fokus liegt darauf, Torf und Plastik aus der Pflanzenproduktion zu verdrängen. Das Ziel einer torf- und plastikfreien Lebensmittelproduktion sei ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit im Gartenbau, so Dr. Harvey Harbach von der Hochschule Hof.

Schafwolle als natürliches Substrat

Die zentrale Innovation des Projekts liegt in der Verarbeitung von Schafwolle zu Substraten für die Pflanzenproduktion. In einem speziellen Verfahren, der Rundvernadelung, werden die Fasern der Schafwolle zu stabilen, nahtlosen Rohrstrukturen verarbeitet. Diese Rohre, die je nach Pflanzenart in unterschiedlichen Durchmessern und Längen hergestellt werden können, sollen als natürliches Substrat Plastik- und Torfbehälter ersetzen.


Substrate aus Schafwolle sollen Torf und Plastik im Gartenbau ersetzen. © Hochschule Hof

Umweltprobleme durch Torf und Plastik

Torf wird seit Jahrzehnten im Gartenbau verwendet, hat jedoch erhebliche Umweltprobleme zur Folge. Der Abbau von Torf zerstört wertvolle Ökosysteme wie Moore, die bedeutende CO2-Speicher sind. Ungefähr 6 % der weltweiten CO2-Emissionen werden durch die Trockenlegung von Mooren verursacht. Auch der Einsatz von Plastiktöpfen in der Pflanzenproduktion ist aus nachhaltiger Sicht problematisch, da diese häufig nur einmal verwendet und nicht recycelt werden. Mit den neu entwickelten Schafwollsubstraten könnten diese beiden Materialien – Torf und Plastik – in der Pflanzenproduktion ersetzt werden.

Mit den neuen Schafwollsubstraten könnte der Gartenbau in Deutschland ein Vorreiter bei der Nutzung nachhaltiger Materialien werden.

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