Brillenschaf und Schwarzköpfiges Fleischschaf gefährdet
Die Rote Liste gefährdeter Nutztierrassen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zeigt: 58 der 81 einheimischen Nutztierrassen von Pferd, Rind, Schwein, Schaf und Ziege sind als gefährdet eingestuft. Darunter sind auch das Brillenschaf und das Schwarzköpfige Fleischschaf, das zu den wichtigsten Wirtschaftsrassen in Deutschland zählt.
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Das Brillenschaf, welches an seinen schwarzen Zeichnungen rund um seine Augen – der „Brille“ – und den schwarzen Ohrenspitzen erkennbar ist, wurde von der „Beobachtungspopulation“ in die „Erhaltungspopulation“ zurückgestuft. Die Rasse ist besonders im Süden Deutschlands verbreitet und kann auch in niederschlagsreichen Gebieten eingesetzt werden.
Das Schwarzköpfige Fleischschaf wurde aufgrund des sinkenden Bestandes an Zuchttieren erstmals als gefährdet eingestuft.
Warum sind einheimische Nutztierrassen wichtig?
Einheimische Nutztierrassen sind an die jeweiligen Regionen angepasst, was sie zu prädestinierten Pflegern genau dieser Landschaften macht. Die Tiere können an Orten eingesetzt werden, an denen Maschinen an ihre Grenzen kommen, wie zum Beispiel an starken Hanglagen und in Gebirgsregionen, und schaffen artenreiche Lebensräume für Insekten, Pflanzen und viele Wildtiere.
Mit dem Einsatz der alten Rassen zur Landschaftspflege werden gleich zwei Kulturgüter erhalten: einheimische Nutztierrassen und die Kulturlandschaft. Zudem bietet die Erhaltung einheimischer Nutztierrassen Chancen, die Tierzucht an sich ändernde Bedingungen wie den Klimawandel anzupassen.
Übersichtsposter und Broschüre
Das Informations- und Koordinationszentrum Biologische Vielfalt (IBV) in der BLE hat das Design der Roten Liste überarbeitet und anschaulicher gestaltet. Zudem gibt es nun Poster zu allen einheimischen Nutztierrassen und deren Gefährdung in Deutschland.
Die Poster sowie die Broschüre „Einheimische Nutztierrassen in Deutschland und Rote Liste gefährdeter Nutztierrassen 2023“ stehen hier zur Verfügung.
Druckexemplare der kostenlosen Broschüre und der Poster (in begrenzter Anzahl) können per Mail an ibv@ble.de bestellt werden.
Welche Nutztierarten in welchen Bundesländern gefördert werden und wohin Sie sich wenden können erfahren Sie hier.
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