Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Niedersachsen | Wolf im Fokus

Zweites Treffen zum Dialogforum "Weidetierhaltung und Wolf"

Zum zweiten Mal haben sich am 12. September 2023 beim Dialogforum "Weidetierhaltung und Wolf" in Hannover etwa 25 Naturschutz- und Landwirtschaftsverbände in großer Runde getroffen. Sie berichteten über ihre Arbeit mit Vertretern des Niedersächsischen Umwelt- sowie des Landwirtschaftsministeriums in den vier Arbeitsgruppen „Förderung und Herdenschutz in der Weidetierhaltung“, „Information und Transparenz“, „Wolfsmanagement“ und „Deiche und Herdenschutz“.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
shutterstock.com
Artikel teilen:

Zwei Themenblöcke bestimmten dieses Mal das Dialogforum: die Möglichkeiten des Wolfsmanagements und der Herdenschutz. „Eine Frage beschäftigt nicht nur mich intensiv“, so Umweltminister Christian Meyer: „Was können wir tun, um in Regionen mit hohen Nutztierschäden, die trotz gutem Herdenschutz passieren, schneller und unbürokratischer zu handeln? Fakt ist: Wir wollen den Wolf nicht wieder ausrotten, wir wollen aber auch der Weidetierhaltung helfen, die massiv unter Nutztierschäden leidet.“

Darum setze sich Niedersachsen beim Bund und bei der EU mit Nachdruck für ein regional differenziertes Wolfsbestandsmanagement ein, wie es im Koalitionsvertrag auf Bundesebene vereinbart ist. „Wir werden niedersächsische Vorschläge aus unseren Erfahrungen in den Prozess beim Bund intensiv einbringen“, so Meyer, „und ich bin Bundesministerin Steffi Lemke sehr dankbar, dass sie ebenfalls Bedarf für erleichterte Handlungsmöglichkeiten sieht.“

Die von Bundesumweltministerin Steffi Lemke für Ende September angekündigten Vorschläge für ein derartiges Bestandsmanagement sollen in der entsprechenden Dialogforum-Arbeitsgruppe diskutiert werden – und zwar bis zur nächsten Umweltministerkonferenz im November.

„Dann“, so Minister Meyer, „sollen einstimmige Beschlüsse gefasst werden, wie wir ein lernendes System umsetzen können in Regionen, die trotz weitreichendem Herdenschutz unter hohen Nutztierschäden leiden, und dort schneller und besser handeln können.“

Anstieg der Nutztierschäden in Niedersachsen

Der zweite Schwerpunkt der Debatte im Dialogforum war der Anstieg der Nutztierschäden und die Förderung des Herdenschutzes durch das Land. Hierzu Ministerin Miriam Staudte: „Wir möchten als Landesregierung neue Lösungsansätze prüfen, um Bürokratie abzubauen und Verfahren zu vereinfachen. Die niedersächsischen Schafzuchtverbände haben einen Vorschlag für eine grundlegende Änderung der Förderung in den Arbeitsgruppen eingebracht. Statt aufwändiger Verfahren zur Finanzierung von Zäunen mit Einholung mehrerer Kostenvoranschläge soll eine Kopfprämie pro Tier gezahlt werden. Die Ministerien wollen den Vorschlag in Bezug auf Schaf-, Ziegen- und Gatterwild wohlwollend prüfen. Eine Entschädigung für vom Wolf gerissene Tiere wird es weiterhin geben, wenn ausreichende Herdenschutzmaßnahmen vorhanden waren.“

Einig sind sich Agrarministerin Miriam Staudte und Umweltminister Christian Meyer, was ihr gemeinsames Ziel angeht: „Wir müssen den Herdenschutz weiter stärken – unabhängig von möglichen Wolfsabschüssen. Denn eine Ausrottung des Wolfes steht nicht zur Diskussion. Daher müssen wir den auch für den Naturschutz und die Deichpflege wichtigen Weidetierhalterinnen und -haltern weiterhin beiseite stehen und sie bestmöglich unterstützen.“

 

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren