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Niedersachsen | Wolf im Fokus

Pilotprojekt "Wolf und Deich" in Osterstader Marsch

Mit insgesamt 570.000 Euro hat das Niedersächsische Umweltministerium das Pilotprojekt "Wolf und Deich" in Loxstedt in der Osterstader Marsch bei Bremerhaven bisher gefördert. Es läuft bereits seit Mitte 2019 und geht nun in eine zweijährige Monitoring-Phase, in der die Wolfsaktivitäten beobachtet werden.  

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Marc Venema/shutterstock.com
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Landseitig wurde ein wolfsabweisender Festzaun mit Stahllitzen als Überkletterschutz installiert und wasserseitig konnte mit einem elektrifizierten Mobilzaun gearbeitet werden. Die Zäune werden regelmäßig begutachtet und dann neu ertüchtigt, wo es notwendig ist. Die letzte Abnahme des Zauns erfolgte Ende Juli 2023.

Auf einer Deichlänge von 30 Kilometern wird hier getestet, welcher Schutz am besten funktioniert, wo Optimierungspotenzial besteht oder ob die Maßnahmen ausreichend sind.

Schafhaltung auf Deichen sicherer machen

„Die Osterstader Marsch ist mit dem Schiffdorfer und dem Garlstedter Rudel Wolfsgebiet und stellt deswegen den idealen Ort für unser Pilotprojekt dar“, so Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer bei seinem Besuch in Loxstedt in der letzten Woche, bei dem er sich über die Erfahrungen der Projektteilnehmer informierte.

„Der Wolf gehört zu Niedersachsen und wird hier auch nicht wieder verschwinden. Wir müssen in dem Spannungsfeld Wolf und Deich also Lösungen finden, die für alle Beteiligten funktionieren. Denn gerade in Anbetracht der Klimakrise brauchen wir die Weidetierhaltung für die Sicherheit unserer Deiche und zum Schutz der Menschen vor Sturmfluten“, so Meyer.

Niedersachsen hat mehr als 610 Kilometer Deichlinie, die dauerhaft gepflegt werden müssen. Zum Erhalt und zur Pflege leisten Schafe einen wesentlichen Beitrag: Sie halten die Grasnarbe kurz und verdichten mit ihren Huftritten den Boden und festigen so den Deich.

Erprobung scheint erfolgreich

Die Erfahrungen aus dem Projekt seien durchweg positiv. Seit Projektbeginn habe es nur einen Wolfsübergriff Ende 2021 gegeben, der vermutlich auf eine Schwachstelle im Zaun zurückgehe. Seitdem berichten die Teilnehmer des Projekts, dass obwohl nachweislich Wölfe in dem Gebiet aktiv sind, es keine weiteren Risse mehr gegeben habe. Und auch der Tourismus scheint unter den Zäunen nicht zu leiden. Das Pilotprojekt sei ein voller Erfolg und es zeige, dass effektiver Herdenschutz auch am Deich funktionieren kann, so der Umweltminister Niedersachsens.

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