DBBW veröffentlicht aktuelle Daten zu wolfsverursachten Schäden
Zu den durch Wölfe verursachten Schäden sowie für die Kosten von Prävention und Ausgleich sind nun aktuelle Daten und Informationen online verfügbar. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) stellt diese Daten und Informationen der Bundesländer im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) jährlich zusammen.
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Im Jahr 2022 betrug die Höhe der Fördermittel der Bundesländer für Herdenschutzmaßnahmen 18.428.830 Euro, es wurden insgesamt 3.444 Anträge gefördert.
Die Höhe der Schadensausgleichzahlungen betrug 616.413 Euro bei insgesamt 1.135 Übergriffen. Die Höhe der Ausgleichszahlungen ist damit höher als im Vorjahr, aber liegt unter dem Maximum von 2020.
Mit dem gestiegenen Wolfsbestand hat auch die Anzahl der Übergriffe und der geschädigten Tiere 2022 ein neues Maximum erreicht. Detaillierte Informationen zur Finanzierung von Herdenschutzmaßnahmen, Fördermöglichkeiten sowie zu Ausgleichszahlungen für durch Wölfe verursachte Nutztierschäden sind ebenfalls Bestandteil des Berichts der DBBW.
Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden.
DBV kritisiert Wolfspolitik
„Die Zahlen belegen ein weiteres Mal das Scheitern der bisherigen Wolfspolitik, die nur auf vermeintlichen Herdenschutz setzt. Der Handlungsdruck beim Thema Wolf hat weiter zugenommen und wird mit der nach wie vor ungebremsten Ausbreitung weiterhin steigen“, so Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd und Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes (DBV).
Trotz Herdenschutz und finanzieller Förderung sei es offensichtlich, dass eine Koexistenz zwischen Wolfsansiedlung und Weidetierhaltung nur mit einem Bestandsmanagement, sprich der gezielten und frühzeitigen Entnahme von Problemwölfen bis hin zu ganzen Rudeln, gelingen könne, so Hartelt.
Entnahme als einzige sinnvolle Maßnahme
Die Fokussierung auf Herdenschutzmaßnahmen führe nur zu einem Wettrüsten mit den Wölfen, die sich immer weiter spezialisierten. Außerdem sei ein Herdenschutz etwa auf Almen und Deichen nicht möglich.
Hartelt warf dem Naturschutz vor, die „sprichwörtliche Vogel-Strauß-Politik“ zu verfolgen. „Wir müssen endlich in der Wirklichkeit ankommen und die vermehrte Entnahme als wichtigen Teil des Herdenschutzes umsetzen“, forderte der DBV-Umweltbeauftragte.
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