CDU/CSU fordert Aufnahme ins Jagdrecht
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Wölfe verbreiten sich überall in Deutschland, und ihre Population wachse schnell und ungebremst, sagte Steffen Bilger, stellvertretender Vorsitzende der Unionsfraktion. Die Zahl der Wolfsangriffe nehme deutlich zu - mit gravierenden Folgen vor allem für die Weidetierhalter.
Es besteht dringender Handlungsbedarf
„Menschen und Weidetiere schützen – Raubtiere bejagen“ war das Thema der digitalen Veranstaltung, zu der sich rund 215 Gäste zuschalteten, darunter Jäger, Landwirte, Wolfsberater und Naturschützer. Übereinstimmend sahen sie Handlungsbedarf. Die Tierhalter brauchten Handlungen statt weitere Studien und Untersuchungen, erklärte Gina Strampe vom Bundesverband der landwirtschaftlichen Wildhalter die Not ihrer Mitglieder.
Zäune sind nach Einschätzung vieler Teilnehmer wichtig. In einigen Regionen helfen sie, Wölfe von den Herden fernzuhalten, doch nicht überall. Auf Deichen oder Almen verfehlten Zäune ihren Zweck, hieß es. Denn dort müssten Schafe frei grasen können. Ohne Schafe gebe es keinen Deichschutz, ohne Almwirtschaft weniger Artenvielfalt und Erosionsschutz, waren sich die Experten einig.
Herdenschutz und aktives Bestandsmanagement
Konstantin Kreiser, Fachbereichsleiter Naturschutz beim Nabu, ist gegen die Bejagung und setzt auf mehr Unterstützung für Weidetierhalter: „Wir brauchen mehr Geld für Herdenschutz.“ Doch die Dimensionen der Wolfszäune überfordertn die Tierhalter, betonte Josef Glatz, Vorsitzender des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern. Anja Weisgerber, die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion, machte deutlich, wie wichtig ein differenziertes, regionales Bestandsmanagement sei.
Insgesamt waren sich die Experten einig, dass Umweltministerin Steffi Lemke schnell handeln müsse, vor allem auch auf europäischer Ebene. „Wir fordern, den Schutzstatus der Wölfe zu mindern“, sagte Albert Stegemann, der agrarpolitische Sprecher der Union.
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