Wenig Neues zum Thema Wolf
Am Freitag, dem 12. Mai 2023, ist die 100. Umweltministerkonferenz (UMK) auf dem Petersberg in Königswinter zu Ende gegangen. Medial war der Wolf eines der Hauptthemen. Dazu trug auch eine Kundgebung des Rheinischen Landwirtschafts-Verbands (RLV) unter dem Motto „Wolfspolitik: Jetzt ändern!“ bei.
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Ergebnisse über den weiteren Umgang mit dem Wolf gab es auf der UMK nicht. Nur so viel, dass über das Raubtier auf der UMK-Herbstsitzung in Münster beraten werden soll.
Als Grundlage der geplanten Beratungen soll der Bund unter Beteiligung der Länder bis zu diesem Zeitpunkt eine wissenschaftliche Analyse zur Gesamtpopulation des Wolfes und dessen Erhaltungszustand vorlegen.
Endlich Antworten liefern
Die Positionen der Länder gehen dabei je nach Betroffenheit weit auseinander. „Ich für meinen Teil nehme die Sorgen und Ängste der Menschen sehr ernst und will ihnen endlich Antworten liefern. Wir alle wissen, dass eine wesentliche Grundvoraussetzung für eine mit EU-Recht vereinbarte Bestandsregulierung zunächst die Feststellung des günstigen Errhaltungszustands der Art Wolf ist“, so Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.
Er forderte den Bund daher erneut auf, die notwendigen Untersuchungen zum Erhaltungszustand der Art Wolf zügig zum Abschluss zu bringen.
Außerdem brauche es bereits jetzt einen zwischen Bund und Ländern abgestimmten Plan, für den Fall, dass der günstige Erhaltungszustand erreicht oder vielleicht sogar überschritten ist. In diesem Zusammenhang erteilte der Minister illegalen Entnahmen erneut eine klare Absage. Sie würden das Erreichen des günstigen Erhaltungszustands und damit ein artenschutzkonformes Bestandsmanagement in weite Ferne rücken.
Artenschutz im internationalen Vergleich
Von Bundesumweltministerin Steffi Lemke kam Kritik an der aktuellen Debatte rund um den Wolf. Darin würde die bereits jetzt vorhandene Möglichkeit, Problemwölfe zu entnehmen, zu wenig berücksichtigt. Schließlich erwarte Deutschland, dass andere Länder zum Beispiel Tiger und Elefanten schützten. Dann müsse es auch in Deutschland möglich sein, ein einziges Raubtier zu schützen.
Kririk an dieser Äußerung kommt aus den Reihen der Schafhalter: Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung (FDS): „Die Ministerin kündigt indirekt an, Weidetierhaltern noch schwerere Schäden als bisher zumuten zu wollen. Steffi Lemke sollte umgehend abgelöst werden.“
„Elefanten und Tiger sind, wie jeder weiß, vom Aussterben bedrohte Tierarten – auf Wölfe trifft dies keineswegs zu. Im Gegenteil: Sie vermehren und verbreiten sich exponentiell und richten immer schwerere Schäden an. Wer solche Vergleiche zieht, der versteht anscheinend nicht den Unterschied", kritisiert Schmücker.
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