BÖLW fordert mehr Unterstützung der Weidetierhalter
Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) hat eine Regulierung des Wolfsbestandes in Deutschland gefordert. Dafür sollte der Bund eine Muster-Wolfs-Managementverordnung erstellen, die von den Bundesländern dann in Landesrecht übernommen werden könne, schlägt der BÖLW in einem am 27. April 2023 präsentierten Positionspapier vor.
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Denn gerade im Öko-Landbau ist die Weidehaltung eine zentrale Säule der artgerechten Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen. Überdies leisten Bio-Betriebe mit ihrer Weidehaltung einen außerordentlichen Beitrag zum aktiven Biotop- und Artenschutz, was insbesondere zahlreichen Pflanzen-, Insekten- und Vogelarten das Überleben sichert.
Bestandsentwicklung und Überprüfung des Schutzstatus
Daher müsste der Erhaltungszustand des Wolfes definiert, die Bestandsentwicklung und Übergriffe genau erfasst und der Schutzstatus des Beutegreifers geprüft werden.
Aus Gebieten wie zum Beispiel Almen, wo keine wirksamen und praktikablen Konzepte für den Herdenschutz zur Verfügung stehen, muss der Wolf nach Einschätzung des BÖLW durch Entnahme vollständig ferngehalten werden. Gebraucht würden außerdem unmissverständlich formulierte und konsequent eingehaltene Entnahmeregelungen für Problemwölfe in Deutschland.
Existenzbedrohende Herausforderung für Weidetierhalter
"Denn der Umgang mit dem Wolf ist für betroffene Bäuerinnen und Bauern allzu oft eine existenzbedrohende Herausforderung: Der Schutz der Herden ist aufwändig, teuer und für die Betriebe aus eigener Kraft nicht zu stemmen.
Um zu verhindern, dass zahlreiche Betriebe aufgeben und damit Weidebiotope verschwinden, brauchen wir bundesweit eine 100-Prozent-Erstattung der Herdenschutzmaßnahmen. Eine Entschädigung bei Wolfsangriffen muss schnell und unbürokratisch erfolgen und den gesamten finanziellen Schaden vollumfänglich ersetzen", heißt es in dem Positionspapier.
Die detaillierten Forderungen können Sie dem BÖLW-Positionspapier zum Thema Wolf entnehmen.
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