Die Schaf- und Ziegenbranche auf der Grünen Woche
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause erfreute sich die Internationale Grüne Woche (IGW) in Berlin großer Beliebtheit. Rund 1400 Aussteller aus 60 Ländern präsentierten sich auf der Leistungsschau der Agrar- und Ernährungsindustrie. Darunter auch die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL), der Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) zusammen mit den angeschlossenen Mitgliedsverbänden, auf einem großen Stand in der neugestalteten Tierhalle 25.
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Die Grüne Woche ist eine wichtige Plattform für den Austausch mit der Politik. Am VDL/BDZ-Stand konnten unter anderem Vertreter des Europaparlaments, des Deutschen Bundestages sowie die Landwirtschaftsminister der Länder Schleswig-Holstein, WernerSchwarz (CDU), und Brandenburg, Axel Vogel (Grüne), begrüßt werden.
"Wir haben uns auch mit Thembereichen präsentiert, die von der Öffentlichkeit kaum oder gar nicht wahrgenommen werden, uns aber unter den Nägeln brennen", betonte Dr. Stefan Völl, VDL-Geschäftsführer zum Ende der IGW. Deshalb sei es diesmal nicht nur um den Herdenschutz und das Wolfsmanagement gegangen.
So wurden unter anderem die Themen
- Naturschutz, Hochwasserschutz und Landschaftspflege,
- Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit Beweidung von Schafen
- Schäfer - ein vielseitiger, moderner Ausbildungsberuf
- die regionale Erzeugung von Lammfleisch und heimischer Wolle
- die weltweiten Marktchancen der deutschen Schaf- und Ziegenbranche
an verschiedenen Info-Ständen kommuniziert.
Großes Potenzial nutzen
Photovoltaik-Freiflächenanlagen für die Energieversorgung sind gleichzeitig eine ideale Möglichkeit der Beweidung durch Schafe. Es gibt zwar eine große Nachfrage danach, allerdings ist die Umsetzung solcher Anlagen teurer als herkömmliche. So müssen die Module zum Beispiel höher als üblich errichtet werden, damit die Schafe darunter weiden können. Auch der Schutz der Tiere durch wolfsabweisende Zäune ist ein großer Kostenfaktor. Hier müssen laut VDL die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit sich das große Potenzial der Agri-Photovoltaik auch voll entfalten kann.
Verwertung des gesamten Schlachtkörpers
Lamminnereien haben mit 15 % einen hohen Anteil an dem zum Konsum zur Verfügung stehenden Fleisch. Allerdings lag der Konsum an Innereien in Deutschland über alle Tierarten 2021 gerade einmal bei 300 Gramm pro Person. Dabei sind Innereien aus ernährungsphysiologischer Sicht ein wertvolles Lebensmittel mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Eiweiße. Daher setzen sich die Wirtschaftsvereinigung Deutsches Lammfleisch (WDL) und die VDL für die Öffnung des chinesischen Marktes für deutsche Schafinnereien ein, um die Tiere im Sinne der Nachhaltigkeit ganzheitlich vermarkten zu können.
Dass Lamminnereien als Delikatessen gelten, davon konnten sich die Besucher am Stand der VDL überzeugen. Ob Geschmorte Lammbrust nach Hong Kong Art oder Lammherzen marokkanisch, die Resonanz an den leckeren Probierhäppchen, die frisch aus dem Kochtopf kamen, war groß.
Der Familienbetrieb Baumann aus dem hessischen Viernheim hat im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Deutsches Lammfleisch (WDL) eine Rezeptbroschüre mit 15 Rezepten mit Lamminnereien aus aller Welt erstellt. Die sehr ansprechende Broschüre "Kochen mit Herzblut" ist bei Übernahme der Portokosten bei der WDL unter: info@schafe-sind-toll.de erhältlich.
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