Das Walachenschaf ist 2023 erneut gefährdete Nutztierrasse des Jahres
Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) e.V. hat das Walachenschaf zur gefährdeten Nutztierrasse 2023 gewählt. So wird das "Schaf mit Charakter" ein weiteres Jahr von der Gesellschaft unterstützt.
- Veröffentlicht am

Schon 2022 war das Walachenschaf zur gefährdeten Nutztierrasse des Jahres gewählt worden. Allerdings konnte die Rasse durch die Coronapandemie und deren Auswirkungen in einem Jahr nicht in üblichem Umfang beworben werden.
Daher also die Unterstützung um ein weiteres Jahr, um diese attraktive und sehr seltene Schafrasse bekannter zu machen.
Dreinutzungsrasse mit besonderer Optik
Walachenschafe stammen aus dem Karpatenbogen (rumänische Walachei), wo sie noch im vergangenen Jahrhundert ausgehend von den walachischen Hirten in den Ländern Tschechien, Slowakei und Polen als Dreinutzungsschaf gehalten wurden.
Optisch bestechen sie durch das lebhafte Erscheinungsbild, die lang abwachsende Wolle, sowie die mächtigen seitlich gedrehten Hörner der Böcke. Auch die weiblichen Tiere haben zum größten Teil schöne seitlich geschwungene Hörner. Mit rund 40 bis 55 kg bei den Mutterschafen und 55 bis 75 kg Lebendgewicht der Böcke sind sie den leichteren Typus der Schafrassen zuzuordnen.
In Deutschland existiert eine wichtige Zuchtpopulation, der bundesweit 33 Züchterinnen und Züchter mit gesamt ca. 500 Walachenschafen angeschlossen sind.
Engagierte Herdbuchzüchter gesucht
Die meisten Walachenschafe werden im Nebenerwerb oder als Hobby, aber auch in Tierparks gehalten. Einsatzgebiet ist vor allem in der Landschaftspflege, wozu diese Schafsrasse exzellent geeignet ist. Trotz ihres eher scheuen Wesens und der ausladenden Hörner werden die charakterstarken Walachenschafe gerne in der tiergestützten Intervention eingesetzt.
Für die Zukunft des Walachenschafes ist es wichtig, die attraktive Schafrasse bekannter zu machen und weitere engagierte Herdbuchzüchter zu gewinnen. In der Landschaftspflege und auf kargen Standorten kann diese Rasse mit ihrer speziellen Anpassung sehr erfolgreich eingesetzt werden.
Im Jahr 2022 konnte ein gemeinsames Weideprojekt der Zuchtgemeinschaft Walachenschafe erfolgreich abgeschlossen werden. Auch die internationale Vernetzung zu den Ursprungsländern steht im weiteren Fokus.
GEH mit Walachenschafen auf der Grünen Woche
Vielleicht haben Sie ja auch Interesse die Walachenschafe selbst näher kennenzulernen. In der Tierhalle 25 der Internationalen Grünen Woche (IGW), die vom 20. bis 29. Januar 2023 auf dem Messegelände in Berlin stattfindet, sind einige Zuchttiere am Stand der GEH ausgestellt.
Die GEH ernennt seit 1984 eine Nutztierrasse der Roten Liste zur „Gefährdeten Rasse des Jahres“ und macht damit deutlich, dass neben den Wildtieren und Wildpflanzen auch in der Landwirtschaft der Verlust der Vielfalt eingezogen ist. Vor dem Hintergrund der aktuell laufenden Diskussionen um Klimaveränderungen und Verlust der Biodiversität darf keine an spezielle Standorte angepasste Rasse verloren gehen.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.