ÖBSZ fordert gezielte Regulierung von Großraubtieren
Unzählige Schafe und Ziegen wurden auch in diesem Sommer auf Österreichs Weiden und Almen vom Wolf gerissen. Die Ratlosigkeit und Verzweiflung bei den Schaf- und Ziegenhaltern ist groß. Der Österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ) fordert daher umsetzbare Lösungen.
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Die schaf- und ziegenhaltenden Betriebe, meist kleinstrukturierte Familienbetriebe, setzen sich tagtäglich mit dem Wolf auseinander. Doch was tun? Neben den gerissenen Tieren, werden viele weitere bei Wolfsangriffen verletzt oder flüchten und sind nicht mehr auffindbar. Damit ist zumindest eines sicher - die Schaf- und Ziegenhaltung wird sich durch die Präsenz des Großraubtieres Wolf nachhaltig verändern.
Immer mehr Tierhalter werden ihre kleinen Wiederkäuer nicht mehr auf Weiden oder Almen auftreiben. Einige werden die Tierhaltung und somit auch die Landwirtschaft in Gänze aufgeben. Auch die Kulturlandschaft wird diese Entwicklungen widerspiegeln. Vermehrt wird es zur Verwaldung und Verbuschung kommen, die Artenvielfalt bei Gräsern und Kräutern zurückgehen und auch die Gefahr von Lawinen- und Muren-Abgängen steigen.
Gefährdung der Weidewirtschaft stoppen
"Ob der Wolf ein Problem für Schaf- und Ziegenhalter darstellt, muss wohl nicht mehr besprochen werden. Sehr wohl aber, wie mit dieser Problematik umgegangen werden muss, um die heimische Weidehaltung nicht zu gefährden. Dafür brauchen wir jetzt Lösungen, denn eine weitere unkontrollierte Verbreitung von Raubtieren stellt eine enorme Bedrohung für das Leben und Wirtschaften im ländlichen Raum dar", sagt Evelyn Zarfl, Obfrau vom Österreichischen Bundesverband für Schafe und Ziegen.
Der ÖBSZ fordert daher die Entscheidungsträger im Land und in der Europäischen Union auf, dem Schutz der heimischen Schaf- und Ziegenhaltung Priorität einzuräumen und umsetzbare, langfristige Lösungen für die Schaf- und Ziegenhalter auszuarbeiten. Die Wiederansiedelung der Großraubtiere in Österreich müsse kontrolliert werden, daher brauche es Entnahmemöglichkeiten, um eine gezielte Regulierung von Großraubtieren und damit den Erhalt der einzigartigen Landschaft zu gewährleisten. Außerdem benötige es ein abgestimmtes europaweites Monitoring, das aktuelle, verlässliche Daten und Fakten liefert.
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