Wolfsmanagementplan für Niedersachsen vorgelegt
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat noch zwei Tage vor der Landtagswahl, die am 9. Oktober 2022 stattfand, den Wolfsmanagementplan für Niedersachsen vorgestellt. Mittlerweile gilt Niedersachsen mit mehr als 45 Wolfsterritorien als eines der wolfreichsten Bundesländer.
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In dem nun vorliegenden Niedersächsischen Wolfsmanagementplan werden die wichtigsten Informationen zum Wolf, zum aktuellen rechtlichen Rahmen und zu den Konfliktfeldern dargestellt, sowie die daraus abgeleiteten Handlungsleitlinien und Managementmaßnahmen aufgezeigt.
Umweltminister Olaf Lies: „Niedersachsen hat – nicht zuletzt aufgrund des besonders hohen Zuwachses an Wolfsrudeln – mit einer pragmatischen und vorausschauenden Politik weit über die Landesgrenzen hinaus Maßstäbe gesetzt: Erstklassiges Monitoring, umfangreiche Unterstützung beim Herdenschutz, professionalisierte Rissbegutachtung und beschleunigte Entschädigungen haben ihren Beitrag geleistet, die Akzeptanz für Wölfe trotz aller Schwierigkeiten zu erhalten. Genauso wichtig ist hierfür jedoch das Setzen von Grenzen und die konsequente Entnahme von Problemwölfen. Die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht war ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem vernünftigen Nebeneinander von Mensch, Weidetierhaltung und Wolf.“
Steigendem Wolfsbestand entgegentreten
Die Rückkehr der Wölfe als ökologische Bereicherung bringe in einer intensiv genutzten Kulturlandschaft enorme Herausforderungen mit sich. Die Weidetierhaltung und damit einhergehend der Schutz der von Offenlandschaften abhängigen Arten sowie die Deichsicherheit seien als bedeutsame Güter mitabzuwägen. Mit dem schnell steigenden Wolfsbestand rücke daher neben Maßnahmen zum Herdenschutz und der wissenschaftlichen Begleitung ein vorausschauendes Management in den Fokus.
„Mit dem aktuellen Wolfsmanagementplan liegen zum ersten Mal alle relevanten Informationen zum Wolf in Niedersachsen in gebündelter Form vor. Der Plan wurde in den vergangenen Monaten im Rahmen einer Online-Beteiligung mit den betroffenen Akteuren erarbeitet, um eine ausgewogene und sachliche Darstellung zu befördern."
Erhalt und Regulierung in Einklang bringen
"Gemeinsam mit unserer Modellierungsstudie zur Populationsentwicklung kann er die Grundlage für einen künftigen Aktionsplan zum Erhalt und zur Regulierung des Wolfsbestandes sein. Der derzeit geltende bundesgesetzliche Rahmen muss jedoch dringend angepasst werden, um in kritischen Situationen schnell und ohne langwierige Gerichtsverfahren reagieren zu können. Die Weidetierhaltung ist für uns in Niedersachsen unersetzlich. Wer seine Tiere artgerecht hält, muss sich bei Problemen mit Wölfen auf einen handlungsfähigen Staat verlassen können“, betonte Lies.
Den Niedersächsischen Wolfsmanagement können Sie als PDF herunterladen.
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