Finanzieller Aufwand mit wenig Effekten
Beim Umgang mit dem Wolf in Brandenburg ist laut dem Landesbauernverband (LBV) ein „extrem finanzieller Aufwand mit wenig Effekten“ zu beklagen. Bezug nahm der Verband dabei auf die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Saskia Ludwig zur Förderung von Präventionsmaßnahmen gegen den Wolf.
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Aus dieser geht hervor, dass das Land Brandenburg für die Unterstützung von Schutzmaßnahmen gegen den Wolf im Jahr 2020 insgesamt 2,5 Mio Euro zur Verfügung gestellt habe, im Jahr darauf 5,1 Mio Euro.
Die Zahl der Anträge auf Förderung einer Präventionsmaßnahme betrug 2020 insgesamt 269 und im Jahr darauf 186. Die Erstellung von Rissgutachten kostete das Land 2020 zusammen 383.180 Euro und 2021 insgesamt 522.410 Euro.
Der LBV kritisierte am 28. Juli 2022 unter anderem die Verdoppelung der finanziellen Förderung von Präventionsmaßnahmen. Diese Gelder fehlten an anderen Stellen des Haushaltes, etwa beim Insektenschutz, dem Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) oder dem Klimaschutz. Außerdem forderte der Verband eine Evaluation der Nutzung der Förderprogramme, denn die Zahl der Anträge auf eine Unterstützung von Präventionsmaßnahmen sei zurückgegangen, obwohl viele Herden noch nicht durch wolfsabweisende Herdenschutzmaßnahmen geschützt seien.
Austausch durch länderübergreifendes Monitoring
Es sei daher zu hinterfragen, ob die Förderprogramme bei den Tierhaltern überhaupt auf Akzeptanz stießen. Daneben mahnte der LBV, dass es auch trotz der Einhaltung vermeintlich wolfssicherer Schutzmaßnahmen immer wieder zu Übergriffen auf Nutztiere komme. Mittelfristig komme man daher nicht um ein aktives Bestandsmanagement herum. Daneben werde ein länderübergreifendes Monitoring mit Polen und den Baltischen Staaten gebraucht.
Schließlich seien die hohen Zuwachsraten der Wolfsbestände nicht durch eine natürliche Vermehrungsrate erklärbar. Es müsse immer noch Zuwanderung aus anderen Regionen nach Brandenburg stattfinden.
Unterdessen schaffte es vorige Woche eine junge Wölfin aus Nordsachsen in die mediale Berichterstattung. Sie fällt demnach seit Anfang Juni im Dorf Liebschützberg dadurch auf, dass sie nachts durch die Gärten streift und Gegenstände wie Solarlampen zerstört oder klaut. Der Freistaat teilte mit, das Verhalten werde beobachtet.
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