Fünf bestätigte neue Wolfsrudel
Durch das landesweite Wolfsmonitoring sowie die Bereitstellung von Daten örtlicher Jäger, Landwirte und Wolfsbetreuer konnten in den letzten Monaten für das Monitoringjahr 2021/22 insgesamt fünf neue Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt werden.
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Die Territorien befinden sich laut Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern in den Bereichen Vellahn, Parchim, Stadtwald Barth, Greifswald und Feldberger Hütte.
Bisher noch nicht ausreichend gesichert sind Vorkommen neuer Rudel in der Leppiner Heide bei Mirow, in der Schwinzer Heide und im Raum Franzburg. Im Frühjahr 2021 wurden in der Leppiner Heide regelmäßige Nachweise eines Wolfsrüden festgestellt. Erste genetische Analysen lassen die Vermutung zu, dass dieser Rüde nicht aus dem territorialnahen Rudel „Müritz“ stammt.
Der Nachweis eines Welpen im Sommer 2021 lässt weiterhin den Schluss zu, dass es sich bei den beiden Tieren um Mitglieder eines neu entstandenen Rudels handelt. Belastbare Belege hierfür und für weitere vermutete Vorkommen sollen in den nächsten Monaten durch ein intensiviertes Fotofallen- und genetisches Monitoring erbracht werden.
Gesicherte Einstufung bisher nicht möglich
Weiterhin konnten mit Stand März 2022 elf bereits aus dem letzten Monitoringjahr bekannte Rudel in ihrem Vorkommen bestätigt werden. Für die Vorkommen in Kaliß, Kaarzer Holz, Sternberg, Kirch Rosin und Eichhorst hingegen ist das Monitoring noch nicht abgeschlossen. Auf Basis der aktuellen Datenlage ist die gesicherte Einstufung als Rudel hier noch nicht möglich. Das Monitoringjahr 2021/22 endet am 30. April 2022.
Zusammenfassend gibt es mit Stand März 2022 16 bestätigte Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern. Drei weitere vermutete neue Vorkommen konnten bisher noch nicht abschließend nachgewiesen werden. Daneben konnten zwei Wolfspaare sowie drei residente Einzelwölfe bestätigt werden. Zum Abschluss des vergangenen Monitoringjahres 2020/21 waren 15 Rudel, sechs Paare und drei residente Einzelwölfe bestätigt worden.
Nahbegegnungen mit Wölfen nicht bestätigt
Im Raum Feldberger Seenlandschaft konnten Meldungen von Nahbegegnungen mit Wölfen trotz eines verstärkten Monitorings bisher nicht bestätigt werden. Mögliche Wolfssichtungen in der Feldberger Seenlandschaft werden weiterhin durch Fotofallen überprüft. Auf diesem Wege konnte bereits mehrmals ein Husky-Mischling anstelle eines Wolfes für vermeintliche Wolfssichtungen und Nahbegegnungen verantwortlich gemacht werden.
Agrarminister Dr. Till Backhaus wertet die Entwicklung als Beweis, dass sich der Wolf in den Naturlandschaften Mecklenburg-Vorpommerns heimisch fühlt, betont aber, dass Landwirte nicht allein gelassen werden:
„Zum einen freut es mich, dass sich die Wolfspopulationen im Land stabil entwickeln und sich dieses beeindruckende Tier weiter in unseren Naturlandschaften etabliert. Für den Artenschutz ist das ein großer Gewinn. Gleichwohl bereitet der Wolf Tierhaltern natürlich Sorgen und dafür habe ich vollstes Verständnis. Um ein Instrument zur Regulierung und eine rechtssichere Handhabung für auffällige Wölfe zu haben, hat die Umweltministerkonferenz deshalb im vergangenen Herbst auf unsere Initiative hin einen Praxisleitfaden zur Erteilung artenschutzrechtlicher Ausnahmen beim Wolf nach Bundesnaturschutzgesetz beschlossen. Das Papier regelt transparent und bundesweit einheitlich, wie im Falle eines Nutztierrisses vorzugehen ist.“
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