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Thüringen/Hessen

Schluss mit der Wolfsromantik

Nach Angaben des Kompetenzzentrums Wolf, Biber, Luchs (KWBL) gibt es aktuell vier Wolfsterritorien in Thüringen. Drei von ihnen liegen lediglich anteilig im Freistaat.

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Sarah Ahrens/Colourbox.de
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Im Territorium Ohrdruf leben nach Angaben des KWBL ein Vaterrüde sowie zwei Jährlinge aus dem Jahr 2020. Eine Einzelfähe konnte im Dreiländereck Hessen-Bayern-Thüringen bestätigt werden (Territorium Zella/Rhön).

Im November 2021 kam das Territorium Ilfeld im Südharz mit einem Wolfspaar hinzu. Kurze Zeit später wurde eine weitere Fähe im Harz als standorttreu eingestuft (Territorium Braunlage) – in Thüringen wurde sie Ende 2021 bei Sophienhof (Landkreis Nordhausen) nachgewiesen. Das Territorium Tiefenort erlosch, da es sich bei der am 24. Januar 2022 im Wartburgkreis verunfallten Wolfsfähe um die ehemals im Territorium Tiefenort ansässige Fähe GW1241f handelte.

138 Wolfsnachweise in Hessen registriert

Nach Angaben des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ist auch in ganz Hessen mit durchziehenden Wölfen zu rechnen. Nach Angaben der Behörde wurden im vergangenen Jahr insgesamt 138 Wolfsnachweise in Hessen registriert.  

„Aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Wölfen sorgen sich unsere Schaf-, Ziegen-  und Pferdehalter immer mehr um die Sicherheit ihrer Weidetiere“. Darauf weist der Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes und Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Vogelsberg, Volker Lein, hin, nachdem in Homberg/Ohm im Ortsteil Ober-Ofleiden (Vogelsbergkreis) am helllichten Tag Anfang Februar 2022 ein Wolf gesichtet wurde.

Forderung nach Bestandsregulierung

"Deshalb sind die Sorgen der hessischen Weidetierhalter nicht unbegründet, zumal Herdenschutzmaßnahmen in Form von Zäunen oder Herdenschutzhunden das Problem nicht lösen, weil sie nicht überall anwendbar sind und, wie die Praxis zeigt, keinen ausreichenden Schutz bieten“, betont Lein.

Wenn ein Wolf einmal in einer Herde gewütet habe, dann seien nicht nur die verletzten und gerissenen Tiere das Problem. Die ganze Herde sei dadurch auf Dauer verhaltensgestört und verunsichert. Die Tierhalter litten natürlich mit.  

„Der Schutz des Wolfes wird hierzulande über den Schutz der Weidetiere gestellt. Dafür haben wir kein Verständnis“, so Lein. Im hessischen Wolfsmanagementplan fehle ein konkreter Rahmen für Präventionsmaßnahmen, schnelle Entnahmen und zügigen Schadensausgleich sowie für eine Bestandsregulierung.

Strenger Schutzstatus unbegründet 

Wichtig sei vor allem ein möglichst frühzeitiges und konsequentes Eingreifen. Dazu bedürfe es klarer Regelungen.  Der Bestand an Wölfen habe in Deutschland mit mehr als 2.000 Tieren ein Ausmaß angenommen und eine Reproduktionsrate erreicht, die den strengen Schutzstatus des Wolfes nicht mehr rechtfertige.  

„Unsere Weidetiere liefern nicht nur hochwertige Lebensmittel aus der Region, sondern sie pflegen unsere schöne Kulturlandschaft und leisten somit auch einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt“, so Volker Lein.

 

 

 

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