Trotz Aufstallung: Wieder Risse im Schermbecker Wolfsgebiet
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Die Vermutung, dass die dort ansässigen Wölfe hierfür verantwortlich sind, liegt nahe. Der Schäfer hat alle Richtlinien eingehalten, die Schafe waren nachts im Stall. Die vorhandenen Zäune entsprachen den Empfehlungen.
Am Morgen ließ der Schäfer die hochtragenden Mutterschafe auf die Weide. Bereits kurze Zeit später erhielt er den Anruf, dass es zu einem Riss gekommen sei. Der Zeithorizont vom Rauslassen der Tiere bis zum Riss beschränkt sich auf etwa 45 Minuten, der Schäfer war also gerade erst weg gefahren, der Riss erfolgte zwischen 7.30 Uhr und 8.00 Uhr.
Die Schafherde war in Panik durch den Zaun gerannt und hat diesen niedergetreten. Ein Schaf mit typischem Kehlbiss ist tot, das bereits gut entwickelte Lamm fand man ebenfalls tot neben dem Tier. Die gesamte Herde zeigt sich aktuell sehr nervös. Es ist davon auszugehen, dass es aufgrund des Stresses in den nächsten Tagen zu Verlammungen und Totgeburten kommen wird.
Der Schafzuchtverband NRW und der Bundesverband Berufsschäfer fordern das Ministerium nun erneut nachdrücklich dazu auf, die Entnahme der ansässigen Wölfe im Gebiet Schermbeck voranzutreiben. "Wir fordern eine umgehende Neubewertung der Situation. Das ansässige Rudel war in den letzten Wochen bereits durch mehrfache Risse an Ponies auffällig gewesen", so die Verbände.
Zum Hintergrund
Der aktuell betroffene Schäfer hatte aufgrund zahlreicher Risse und toter Schafe bereits auf Entnahme der Wölfin GW954f geklagt. Das Gericht sah jedoch für die Zukunft keine ernsten zu erwartenden Schäden für den Schäfer und lehnte die Entnahme ab. Der erneute Riss in der Herde tragender Schafe vom 29. Oktober bedroht nun erneut die Existenz des Schäfers.
Neben dem im Wolfsgbiet Schermbeck ansässigen Rudel gibt es mittlerweile auch ein weiteres in NRW: das Leuscheider Rudel. Auch das Jagdverhalten dieses Rudels sollte genau beobachtet werden.
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