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Editorial

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

Willkommen Wolfsfreunde“ wurden wir heute begrüßt. Wir – das waren die Gäste einer kleinen Vortragsveranstaltung am Wahlsonntag in Troisdorf, veranstaltet vom Nabu Rhein-Sieg. Thema: Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland. Der Veranstaltungsort liegt im Ballungsraum zwischen Köln und Bonn und gehört als Pufferzone zum Wolfsgebiet Oberbergisches Land in NRW. Natürlich waren auch Weidetierhalter unter den Gästen – ob sie sich mit dieser Begrüßung angesprochen gefühlt haben, bezweifele ich.
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Frauke Muth
Frauke Muthprivat
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Welchen Tenor habe ich von diesem Termin erwartet? Eine „Friede-Freude-Eierkuchen“-Veranstaltung, in der die Stadtmenschen finden, dass der Wolf großartig ist und unbedingt bleiben sollte. Was habe ich gehört? Einen sachlichen und durchaus kritischen Vortrag des Rentners Dr. Michael Gruschwitz, ehemaliger Mitarbeiter des sächsischen Umweltministeriums.

Auf meine Frage, wie die zukünftige Koexistenz zwischen Wölfen und Weidetierhaltern bei einer weiterhin uneingeschränkten Ausbreitung aussehen könne, gab er die interessante Antwort: „Wir kommen zu dem Punkt, an dem wir um eine bundesweite Entnahmeregelung nicht drum herumkommen.“ Auf die Nachfrage, wie das angesichts der Tatsache, dass man Wolfsfähen kein Verhütungsmittel verabreichen könne, funktionieren kann, sagte Gruschwitz, der selber Mitglied in der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe ist, dass schlussendlich nur die jagdliche Bestandsregelung bleibe. Diese Antworten passen so gar nicht zur bisherigen Wolfswillkommenskultur des Nabu und anderer Befürworter von Großraubtieren in Deutschland. Das sieht auch Gruschwitz so, nach dessen Meinung sich die NGOs beim Thema Wolf im Zwiespalt befänden. Die uneingeschränkte Willkommenskultur könne man auf Dauer nicht aufrechterhalten, erklärte er, die NGOs müssten sich für ihren zukünftigen Umgang mit dem Wolf etwas überlegen.

Ich fand diese Äußerungen bemerkenswert realistisch – könnten sie uns ein Zeichen dafür sein, dass wir vielleicht doch irgendwann zu einer für alle Beteiligten tragbaren Lösung kommen. Ich wünsche es mir. 

Ihre

Frauke Muth

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