Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Nordrhein-Westfalen

Verbände für französisches Modell

In einem gemeinsamen Schreiben an das Düsseldorfer Umweltministerium haben die Landwirtschaftsverbände aus NRW ein systematisches Bestandsmanagement und eine nachhaltige Regulierung des Wolfsbestandes nach französischem Vorbild gefordert.

Veröffentlicht am
/ 1 Kommentar
Colourbox.de
Artikel teilen:

Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, ist der Wolf nach Anhang IV der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie in Frankreich ebenso wie in Deutschland als streng zu schützende Tierart eingestuft.

Als Ausnahme vom Verbot dürfen im Nachbarland allerdings unter streng festgelegten Bedingungen bis zu 19 % der jährlich geschätzten Wölfe entnommen werden. Bei einem Wolfsbestand von 99 Rudeln wurden im vergangenen Jahr in Frankreich 110 Wölfe zur Tötung freigegeben und 97 Tiere tatsächlich entnommen.

Zum Vergleich: Nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz gab es im Monitoringjahr 2019/2020 in Deutschland 128 Wolfsrudel, Entnahmen gab es nach Kenntnis der Verbände keine.

Wolfsrisse steigen dramatisch an

Parallel dazu ist jedoch die Zahl der hierzulande bei Wolfsangriffen getöteten und verletzten Weidetiere in den letzten Jahren drastisch angestiegen.

Nach Angaben der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf wurden allein im Vorjahr bei 887 Wolfsübergriffen 2 894 Nutztiere verwundet oder getötet – darunter mehr als 2 500 Schafe und Ziegen, aber auch Rinder und Pferde.  

Zur Sicherung der Zukunft der gesellschaftlich erwünschten Weidetierhaltung müssen nach Auffassung der Verbände daher auch hierzulande Lösungsansätze zum Umgang mit dem Wolf wie in Frankreich auf den Weg gebracht werden.

1 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren
  • User_NzkzNDc0 06.08.2021 10:01
    Zur ganzen Wahrheit gehört, dass das "Französische Modell" bisher nicht zu einem Rückgang der Schäden geführt hat. Es scheint doch so zu sein, dass die Jäger die Wölfe schießen, die sie bekommen, nicht aber die, die in den hoch gelegenen Weidegebieten tatsächlich Schäden machen. Deshalb sollte man das "Deutsche Modell" nach §45a Naturschutzgesetz konsequent anwenden und Wölfe in "engem räumlichem und zeitlichem Zusammenhang" mit Rissereignissen entnehmen. Das ist allerdings kein Job für Jagdpächter, sondern erfordert professionelle Strukturen eines wirklichen Wildtiermanegements. Für den Aufbau solcher Strukturen sollte sich der Schafzuchtverband einsetzen und sich nicht einreden lassen, die Jäger würden schon alles richten, wenn man sie nur ließe. Eckhard Fuhr
Was denken Sie? Artikel kommentieren