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Wolfsmanagement

Ja zum Wolf - aber nicht um jeden Preis

 Am 5. Juli 2021 hat Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers im Beisein von Weidetierhaltern und weiteren Partnern aus dem Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement eine repräsentative Umfrage zum öffentlichen Meinungsbild über Wölfe in Niedersachsen an Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies übergeben.

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 Die Auftraggeber der repräsentativen Umfrage überreichten diese an Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies. 
Die Auftraggeber der repräsentativen Umfrage überreichten diese an Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies.  Landvolk Niedersachsen
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Laut dieser Studie finden die Menschen in Niedersachsen die Rückkehr der Wölfe (67 %) überwiegend gut, aber eine deutliche Mehrheit von 72 % der befragten Niedersachsen sieht auch die Probleme für Weidetierhaltung und Menschen.

Große Unterstützung gibt es in Niedersachsen offenbar für eine Bestandskontrolle der Wolfspopulation (70 %) und das Fernhalten von Wölfen aus Landschaften, die nicht sicher gezäunt werden können, wie Deiche (83 %).

Bestandsmanagement erwünscht

„Uns haben die Ergebnisse und die darin deutlich erkennbare Unterstützung einiger unserer Forderungen, z.B. nach einem Bestandsmanagement oder nach wolfsfreien Gebieten, schon überrascht. Umweltminister Lies wird dieses repräsentative Bild der öffentlichen Meinung bei zukünftigen Entscheidungen hoffentlich Rückenwind geben, um die nächsten notwendigen Schritte zu einem aktiven Wolfsmanagement zu gehen“, betont Ehlers stellvertretend für die Weidetierhalter und Mitglieder des Aktionsbündnis bei der Übergabe vor dem Umweltministerium.

„Bislang gab es keine greif- und belegbaren Daten zum öffentlichen Meinungsbild zum Umgang mit Wölfen. Die Diskussionen werden sehr kontrovers und vor allem emotional geführt: Wolfbefürworter und Naturschützer auf der einen Seite stehen Niedersachsens Weidetierhaltern auf der anderen Seite mit verhärteten Positionen gegenüber“, erklärt Ehlers den Hintergrund.

Umfrage unter mehr als 1.000 Wahlberechtigten

Die Weidetierhalter Deutschland (WNON), die Arbeitsgemeinschaft Niedersächsischer Tierproduzenten (ANT), die Pferdeland Niedersachsen GmbH, der Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen (ZJEN), die Deutsche Reiterliche Vereinigung  (FN) sowie das Landvolk Niedersachsen haben deshalb gemeinsam eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben.

Von Ende Mai bis Anfang Juni wurden vom Berliner Meinungsforschungsinstitut „pollytix“ mehr als 1.000 Wahlberechtigte ab 18 Jahren in Niedersachsen online gefragt.

Wolf ist nicht vom Aussterben bedroht

Ein Großteil der Niedersachsen (65 %) geht davon aus, dass die Zahl der Wölfe in Niedersachsen aktuell steigt, sodass bei der Frage, ob der Wolf in Deutschland vom Aussterben bedroht ist, diese zu 51 % verneint wird.

Annähernd drei Viertel (72 %) sehen, dass der Wolf eine große Gefahr für Nutztiere darstellt. Andere potenzielle Gefahren, wie denen gegenüber Menschen, Tourismus oder Artenvielfalt, werden allerdings nicht gesehen.

Maximale Anzahl an Wölfen befürwortet

„Obwohl die tatsächlichen Auswüchse der steigenden Wolfspopulation längst nicht allen Niedersachsen bewusst sind, befürwortet eine deutliche Mehrheit die Festlegung einer maximalen Anzahl von Wölfen in Niedersachsen gegenüber der uneingeschränkten und unregulierten Ausbreitung“, zeigt Ehlers auf.

65 % der Befragten sind der Meinung, dass Wölfe geschossen werden müssen, wenn diese wiederholt Nutztiere reißen. Bei einer Annäherung von Wölfen an Siedlungen oder Menschen gibt es hingegen nur 50 % Zustimmung zum Abschuss.

Wolf gehört dazu - aber in Grenzen

Der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies kommentierte die Umfrage bei der Übergabe wie folgt: „Die Ergebnisse auch dieser Studie zeigen klar: Die Menschen in Niedersachsen stehen der Rückkehr des Wolfes überwiegend offen gegenüber. Der Wolf soll seinen Platz in der Natur haben. Es wird aber gleichzeitig auch deutlich, dass die klare Mehrheit dem Wolf da Grenzen aufzeigen will, wo vermehrt Weidetiere gerissen werden oder sich Wölfe zu nah an Ortschaften aufhalten. Nur 23 % sprechen sich für eine unbegrenzte Vermehrung aus. 70 % der Befragten wünschen sich hingegen, dass eine maximale Anzahl von Wölfen definiert wird.

Das zeigt: die Menschen in Niedersachsen sehen das Thema Wolf wesentlich differenzierter, als es in den teilweise extremen Zuspitzungen in der öffentlichen Debatte den Eindruck macht.

Doppelstrategie klar bestätigt

Die Menschen im Land wissen, dass wir einen Ausgleich zwischen der zunehmend bedrohten Weidetierhaltung und dem Wolfsschutz brauchen. Unsere Doppelstrategie aus Herdenschutz für Weidetiere und Abschuss von Wölfen aus auffälligen Rudeln wird durch die Meinung der Niedersächsinnen und Niedersachsen klar bestätigt: Für eine dauerhafte Akzeptanz brauchen wir ein kluges Management, das die Menschen mit ihren berechtigten Sorgen ernst nimmt.“

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