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Umweltministerkonferenz

Praxisleitfaden zur rechtssicheren Entnahme von Wölfen noch nicht verabschiedet

Der aktuelle Entwurf des Praxisleitfadens zur rechtssicheren Entnahme von Wölfen wurde bei der jüngsten Umweltministerkonferenz (UMK), die vom 21. bis 23. April 2021 unter Vorsitz von Dr. Till Backhaus, Landwirtschafts- und Umweltminister in Mecklenburg-Vorpommern, per Videokonferenz stattfand, nicht verabschiedet.

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Neben den großen Themen Klima, Wasser und Wald stand auch der Wolf auf der Tagesordnung der zweitägigen Gespräche, berichtete Minister Backhaus bei der abschließenden Pressekonferenz. Backhaus betonte, dass der Beschluss des Praxisleitfadens zwingend notwendig für die rechtssichere Entnahme sei: „Wir brauchen ein geordnetes Vorgehen, um nicht bei jeder erfolgten Entnahme vor Gericht zu stehen.“

Da jedoch keine Einstimmigkeit erzielt werden konnte, kam es nicht zu der Verabschiedung, bedauerte neben Backhaus auch Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies. Aber man werde weiter daran arbeiten. Durch diese Verzögerung haben nun die Verbände die Möglichkeit, weitere Verbesserungsvorschläge einzubringen.

Günstiger Erhaltungszustand

Ein weiterer Aspekt beim Wolfsmanagement sei die Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes. Wenn die Frage, wie viele Wölfe notwendig seien, um eine stabile Population in Deutschland zu haben, beantwortet sei, könne man auch über die „Bewirtschaftung“ sprechen, so Backhaus und brachte es mit seinen Worten auf den Punkt: „Wo der Wolf nicht bereit ist, seine Grenzen zu akzeptieren, muss er fühlen.“

Mittlerweile wurden ca. 3000 Tiere von Wölfen in Deutschland getötet, daher „müssen wir die Sorgen der Weidetierhalter sehr ernst nehmen“, betonte er. Das bedeute unter Umständen, dass man auch über die Entnahme ganzer Rudel nachdenken müsse, und nicht nur über die Entnahme von Einzeltieren. Der Minister riet den Bundesländern, die noch nicht oder noch nicht so stark vom Wolf betroffen sind, sich schon jetzt darauf einzustellen.

Minister Lies, in dessen Bundesland Niedersachsen zwei Wolfs-Entnahmen im Februar und zwei weitere Entnahmen im April erfolgt sind, betonte, dass der Schutz des Menschen sehr wichtig sei. Ein jüngst im Internet erschienenes Video einer Spaziergängerin, die sich von einem Wolf bedrängt fühlte und erfolglos versuchte, ihn durch Lärm in die Flucht zu schlagen, habe gezeigt, dass diese Ängste ernst zu nehmen seien.

„Wir müssen dafür sorgen, dass die Ängste nicht noch weiter geschürt werden“, betonte Lies. In Niedersachsen sei der Wolfsdruck mit über 350 Wölfen und einem 30prozentigen Anstieg immens. Mittlerweile gebe es viele Begegnungen mit Menschen, sogar innerhalb der Städte.

Die Forderung an die UMK zu Weidetierhaltung und Wolf können Sie hier herunterladen. 

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