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Hessen

Infektionen mit dem Schmallenberg-Virus nachgewiesen

Im Hessischen Landeslabor sind seit Anfang Dezember bisher sechs totgeborene Lämmer positiv auf das Schmallenberg-Virus getestet worden. Die Tiere stammten aus drei Landkreisen (Marburg-Biedenkopf, Hochtaunus und Lahn-Dill).

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Das von Stechmücken übertragene Virus verursacht in erster Linie Erkrankungen bei Wiederkäuern. Für Menschen ist der Erreger ungefährlich. Der Erreger wurde erstmals im Herbst 2011 in Deutschland nachgewiesen und breitete sich rasant in weiten Teilen Europas aus.

Erkrankung und Diagnose

Eine Erkrankung wird lediglich bei Wiederkäuern (insbesondere Rindern, Schafen und Ziegen) beobachtet und unterliegt bei diesen Tierarten auch der Meldepflicht. Erwachsene Tiere zeigen in den meisten Fällen keine oder nur leichte klinische Symptome wie leichtes Fieber oder Milchrückgang. Dramatisch kann die Infektion aber bei trächtigen Tieren bzw. den Feten verlaufen. Je nachdem, in welchem Stadium der Trächtigkeit das Muttertier infiziert wird, kann es zu schweren Missbildungen kommen. Die Jungtiere sind meist nicht lebensfähig, zeigen z.B. Gelenkversteifungen in Halswirbelsäule und Gliedmaßen, Verkürzung des Ober- oder Unterkiefers, Veränderungen des Gehirns bis zum vollständigen Fehlen des Großhirns. Aufgrund der verkrümmten Gliedmaßen kann es auch zu Schwergeburten und entsprechenden Komplikationen für das Muttertier kommen.

Ein Teil dieser typischen Veränderungen war auch bei den aktuell am Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) untersuchten Lämmern feststellbar.

Infos zum Erreger

Bei dem Erreger handelt es sich um ein RNA-Virus. Es vermehrt sich in Stechmücken, insbesondere Gnitzen.  Die Übertragung des Virus erfolgt durch den Stich der Stechmücken der Gattungen Culex und Culicoides. Eine Infektion von Tier zu Tier findet nicht statt.

Benannt ist das Virus nach dem Ort seiner Entdeckung im Jahr 2011 in Schmallenberg, Nordrhein-Westfalen. Nach den ersten Nachweisen in Deutschland im Jahr 2011 wurde das Virus im Anschluss in vielen Ländern Europas nachgewiesen (u.a. Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien).

Therapie und vorbeugende Maßnahmen

Gegen das Virus ist eine Impfung für Rinder und Schafe verfügbar. Tiere können in der Mückensaison mit sogenannten Repellentien (Mittel zur Insektenabwehr) vor einer Infektion geschützt werden. Bitte fragen Sie Ihren Tierarzt nach weiteren Informationen.

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