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Blauzungenkrankheit: Impfaktionen laufen weitgehend reibungslos

Gegen die Blauzungenkrankheit werden jetzt auch Wiederkäuer in Bayern und Rheinland-Pfalz geimpft, nachdem die Aktion bereits während der vergangenen Wochen in mehreren Bundesländern angelaufen ist.
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Anlässlich der Auslieferung des ersten Impfstoffs an die Veterinärämter in Bayern erklärte Umweltminister Otmar Bernhard, dass 2007 insgesamt 281 Fälle der Krankheit verzeichnet worden seien. Man wolle die Tiere durch eine flächendeckende Notimpfung frühzeitig gegen das Virus immunisieren. Mit dem durch das Ministerium erworbenen Impfstoff würden jetzt bayernweit alle Schafe und Ziegen sowie die Rinder in den von der Blauzungenkrankheit besonders betroffenen Gebieten geimpft. Bis Jahresende sollten auch die Rinder in den derzeit nicht von der Krankheit betroffenen Gebieten geimpft sein. Nach Angaben des Umweltressorts können Tierärzte in Bayern den Impfstoff kostenlos bei den Landratsämtern erhalten. Bei den Rindern trägt die Bayerische Tierseuchenkasse die Kosten der Anwendung, während sie bei Schafen einen Impfzuschuss gewährt. In Rheinland-Pfalz erhalten Tierhalter oder Tierarzt dem Mainzer Umweltministerium zufolge pro geimpftes Rind einmalig maximal 2 Euro und pro Schaf maximal 0,75 Euro. Diese Kostenübernahme, die jeweils hälftig von der Tierseuchenkasse und der Landesregierung komme, sei an bestimmte Voraussetzungen wie an die Eintragung der Impfung in die zentrale Tierdatenbank gekoppelt, erklärte das Umweltressort. Da die Blauzungenkrankheit nur durch flächendeckende Maßnahmen wirksam bekämpft werden könne, sollten bis auf wenige Ausnahmen alle Schafe, Ziegen und Rinder im Land geimpft werden. Für diese Tiere gelte eine Impfpflicht. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium stellte weiter fest, dass die Kosten des Impfstoffs in Höhe von rund 735 000 Euro je zur Hälfte durch das Land und die Tierseuchenkasse getragen würden. Behauptungen, das Land lasse die Kosten für die Impfstoffe von der Tierseuchenkasse nur vorfinanzieren und erhalte 2009 fast die gesamten Ausgaben durch eine Kofinanzierung seitens der EU zurück, seien falsch. Vorübergehend bereitete der Streik der LKW-Fahrer in Spanien Sorgen bei der Impfstoffanlieferung. Die Firma CZV Veterinaria, einer der Impfstoffhersteller, die auch Deutschland beliefern, produziert bekanntlich in Spanien (siehe Schafzucht 10/08) In Frankreich hat der nationale Ausschuss für Folgenabschätzung eine erste Zwischenbilanz der Blauzungenimpfung vorgelegt. Danach wurden bis Ende Mai 2008 mehr als 13 Mio. Vakzine zur Impfung gegen die Blauzungenkrankheit der beiden Serotypen 8 und 1 in rund 90 Departements verteilt. Damit sei der ursprünglich anvisierte Zeitplan für das Impfprogramm im Wesentlichen eingehalten worden, erklärte das französische Landwirtschaftsministerium. Die für Juni geplante Auslieferung des Vakzins gegen den Serotyp 8 zur Impfung von Rindern habe zeitlich vorgezogen werden können. Die Versorgung mit dem Impfstoff für Schafe und Ziegen, die ursprünglich ebenfalls im Juni erfolgen sollte, werde sich hingegen bis Juli verzögern, hieß es aus Paris. Auch in der Schweiz ist jetzt mit der Impfung der Wiederkäuer begonnen worden. Wie das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) mitteilte, wurden die Impfstoffe an die Kantone und Tierärzte ausgeliefert und erste Tierbestände geimpft. In den kommenden Wochen würden sämtliche Rinder und alle Schafe und Ziegen – rund 2 Mio. Tiere – mit einer Impfung geschützt. Seit dem landesweit ersten Fall am 28. Oktober 2007 sei in sechs weiteren Betrieben die Krankheit entdeckt worden. Weitere Fälle seien in den kommenden Wochen dennoch möglich. Erst in den Monaten Juli und August werde der Impfschutz voll greifen. Geimpft würden alle Rinder, Schafe und Ziegen außer Masttieren, die kurz vor der Schlachtung stünden. Tiere auf schwer zugänglichen Hochalpen würden teilweise erst nach ihrer Rückkehr geimpft. Die Impfung ist laut BVET in der gesamten Schweiz obligatorisch. Die Impfung gegen Blauzungenkrankheit müsse jährlich wiederholt werden. Wie viele Jahre dies nötig sein werde, sei schwer abzuschätzen und hänge vom Impferfolg in der Schweiz und den umliegenden Ländern ab. (Weitere Infos: www.bluetongue.ch) Infos zur Blauzungenkrankheit in Deutschland auch im Internet unter www.blauzunge.eu.

AgE

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