Wichtige Fragen zur DNA-Analyse bei Verdacht auf Wolfsriss
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Vor einigen Wochen diskutierten Ingo Stoll, VDL-Abteilung „Berufsschäfer“, und Günther Czerkus, Bundesverband Berufsschäfer, über die DNA-Analysen bei gerissenen Weidetieren. Dieser Untersuchung wird bei der Rissbegutachtung eine zentrale Rolle zugeschrieben. Schnell wurde klar, dass es viel mehr Vermutungen als Wissen auf Seiten der Tierhalter gibt. Es gab viele Fragen, auf die wir keine Antworten hatten:
- Wozu genau brauchen wir die DNA-Analyse?
- Wer muss wie und wann die Proben ziehen?
- Wie werden sie untersucht?
- Wie lange dauert eine Untersuchung?
- Wer sollte sie durchführen?
- Brauchen wir mehrere Labore z.B. im Streitfall?
- Wer bekommt das Ergebnis?
Die einfachste Art, Antworten auf Fragen zu bekommen, ist, sie denjenigen zu stellen, die sie beantworten können. Der Gedanke eines Arbeitstreffens war geboren. Es sollte wegen Corona und der Arbeitsfähigkeit eine kleinere Runde sein und Experten zusammenbringen.
Der Bundesverband Berufsschäfer übernahm die Organisation. Nachdem die Institute Senckenberg aus Gelnhausen und ForGen aus Hamburg ihre Teilnahme zugesagt hatten, erklärten das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) und das Bundesumweltministerium (BMU) ihr Interesse. Auch die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL), der Bauernverband, die Vereinigung Ökologischer Landbau in Hessen (VöL), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) sowie die Plattform von Umwelt- und Tierschutzorganisationen und nicht zuletzt das hessische Ministerium sagten ihre Teilnahme zu. Treffpunkt war der Hof von Tim Treis, Erster Vorsitzender der VöL, in Hessen. Leider konnte vom Institut ForGen und von der AbL doch niemand an dem Treffen teilnehmen.
Großer Gesprächsbedarf
Dr. Carsten Nowak, Fachgebietsleiter Naturschutzgenetik beim Senckenberg-Institut, erklärte die Abläufe der Analyse und beantwortete mit seinem Vortrag bereits viele Fragen. In der anschließenden regen Diskussion wurde noch manches geklärt, aber es kamen auch neue Fragen auf, und es wurde klar, dass einige dringende Themen in diesem Rahmen weder zu besprechen und schon gar nicht zu klären waren. Die wurden ins „Aufgabenbuch“ übernommen. Wie groß der Gesprächsbedarf war, war auch daran ersichtlich, dass 2 Stunden nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung immer noch intensiv diskutiert wurde.
Als nächstes werden die geklärten Fragen und die gefundenen Antworten zusammengestellt und veröffentlicht. Für die noch offenen Fragen und Arbeitsbereiche werden neue Gesprächsrunden zusammengestellt.
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