„Schaf schafft Landschaft“ sorgt für biologische und landschaftliche Vielfalt
Umweltstaatssekretär Oliver Conz übergab am 14. Juli 2020 in Frankershausen bei seiner Sommertour die Auszeichnung an die Projektpartner der UN-Dekade Biologische Vielfalt.
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Wacholderheiden, Streuobstwiesen und zahlreiche Insekten prägen das Landschaftsbild der Region Werra-Meißner. Da hier jahrhundertelang Schafe geweidet haben, sind besonders hochwertige Magerrasen und Wacholderheiden entstanden. Das Projekt „Schaf schafft Landschaft“ setzt sich dafür ein, diese wertvollen Lebensräume zu sichern und weiter zu entwickeln, um die große Artenvielfalt zu erhalten.
"Zurecht wird es deshalb als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet und ich freue mich, diese Auszeichnung überreichen zu dürfen“, sagte Umweltstaatssekretär Oliver Conz, der am 14. Juli in Frankershausen die Auszeichnung an die Projektpartner, die Fachgebiete Landschafts- und Vegetationsökologie und Betriebswissenschaft der Universität Kassel, den Werra-Meißner-Kreis und den Geo-Naturpark Frau Holle Land, übergab.
Weidetierhaltung wichtig für den Naturschutz
„Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Schafe auf Wanderschaft in ihren Klauen und besonders im Fell Samen, Sporen, ganze Pflanzenteile und sogar kleinere Tiere transportieren. Auf diese Weise können bedrohte Arten ganz natürlich wieder verbreitet werden,“ erklärte der Staatssekretär. „Die Weidetierhaltung ist enorm wichtig für den Naturschutz, doch leider ist sie wirtschaftlich kaum rentabel und Schäferinnen und Schäfern sehen sich vielen Herausforderungen ausgesetzt.
Das Projekt „Schaf schafft Landschaft“ setzt hier an und sorgt dafür, dass Strukturen geschaffen werden, die die Situation der Schäfereibetriebe verbessern und zu einer angemessenen Entlohnung ihrer Leistungen im Naturschutz führen, damit die Beweidung mit Schafen auch in Zukunft bestehen bleibt“, ergänzte Conz. An dem Projekt „Schaf schafft Landschaft“ wirken bisher 18 Schäfereibetriebe mit, die von Beginn an die Projektinhalte aktiv mitgestaltet haben.
Wolf ist die neue große Herausforderung
Neben der wirtschaftlich schwierigen Situation, ist auch der Wolf eine neue große Herausforderung für Schafhalterinnen und -halter in der Region. „Wir lassen die Schäferinnen und Schäfer mit ihren Sorgen nicht allein. Wir haben in diesem Jahr die Förderung erhöht und eine Weidetierprämie eingeführt. Nach der Sommerpause werden wir, wie bereits angekündigt, mit Tierhalterinnen und Tierhalten und weiteren Verbänden den Entwurf des neuen Wolfsmanagementplan erörtern und weitere Förderinstrumente zum Schutz der Tiere vorstellen“, stellte der Staatssekretär in Aussicht.
Infos zum Bundesprogramm
Das Projekt „Schaf schafft Landschaft“ wird mit über 5 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt und mit 400.000 Euro Landesmitteln in seiner sechsjährigen Projektlaufzeit von 2019 bis 2025 gefördert. Die Leitung und wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Fachgebiete Landschafts- und Vegetationsökologie und Betriebswirtschaft der Universität Kassel. Projektpartner sind der Werra-Meißner-Kreis und der Geo-Naturpark Frau-Holle-Land.
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