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Mecklenburg-Vorpommern

Zahl der Wolfrisse im ersten Quartal deutlich gestiegen

Im ersten Quartal 2020 sind in Mecklenburg-Vorpommern 21 Rissvorfälle registriert worden, bei denen ein Wolf als Verursacher festgestellt oder nicht ausgeschlossen werden konnte. Dabei wurden 94 Nutztiere getötet und 21 Nutztiere verletzt. Im Vergleich zum ersten Quartal 2019 (12 Rissvorfälle mit 51 getöteten Nutztieren) ist das ein deutlicher Anstieg.

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Schwerpunktmäßig ereigneten sich die aktuellen Rissvorfälle in den Landkreisen Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald. Zuletzt waren zwei größere Rissereignisse am ersten April-Wochenende im Landkreis Vorpommern-Rügen gemeldet und durch Rissgutachter begutachtet worden. Dabei wurden insgesamt 12 Schafe und 9 Stück Damwild getötet. In beiden Fällen muss ein Wolf als Verursacher als wahrscheinlich gelten. Zur weiteren Untersetzung der Befunde wurden Genetikproben genommen.

„Der Anstieg des Rissgeschehens, den ich mit großer Sorge wahrnehme, ist in erster Linie ein Ausdruck für die weiter zunehmende Besiedlung auch des Landes Mecklenburg-Vorpommern durch den Wolf. Wir gehen davon aus, dass sich über die bekannten 8 Rudel und 2 Wolfspaare hinaus weitere Vorkommen jüngst etabliert haben oder dabei sind, sich zu etablieren. Darum müssen wir jetzt sehr genau analysieren, ob es zu kritischen Verhaltensmustern der Tiere kommt. Es kommt aber auch darauf an, den Herdenschutz ständig zu überprüfen und weiter zu verbessern. Ich weiß jedoch, dass viele Nutztierhalter hier bereits sehr aufmerksam und sensibilisiert sind“, erklärt Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus angesichts der aktuellen Zahlen.

Auf der Internetseite www.wolf-mv.de kann eine regelmäßig aktualisierte Statistik zu den Rissvorfällen unter der Rubrik Management/Kompensation eingesehen werden.

Hintergrund und weiterführende Informationen

Insbesondere sobald sich in einer Region mehrere Rissvorfälle ereignen, werden Nutztierhalter intensiv beraten, um weiteren Rissen entgegenzuwirken. Empfohlen werden im Falle von Schaf- und Ziegenhaltungen insbesondere über den Grundschutz hinausgehende und allseitig geschlossene stromführende Zäune mit einer Höhe von bis zu 120 Zentimetern. Weiterhin ist es wichtig, dass der Abstand zum Boden sowie auch der Abstand zwischen Einzelelementen (wie z.B. den stromführenden Litzen) maximal 20 Zentimeter beträgt. Insbesondere Gatterwildhaltungen sollten hinsichtlich der Option eines Untergrabschutzes überprüft werden.

Eine Beratung der Tierhalter zu den Präventionsmaßnahmen von Weidetieren und einer damit verbundenen möglichen Förderung ist im Rahmen eines Vor-Ort-Termins kostenlos möglich und wird seitens des Landes empfohlen.

Unter folgenden Telefonnummern können Beratungen vereinbart werden: 0157-75063085 (für die Regionen der Landkreise Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald) sowie 03847-43500 oder 0171-7270624 (für alle anderen Regionen).

Informationen zu Schadensfällen nimmt das Wolfsmanagement MV unter der Schadenshotline 0170-765 88 87 entgegen, über diese Nummer können auch Nutztierhalterberatungen vermittelt werden.

Sichtungen oder andere Hinweise im Zusammenhang mit Wölfen können unter der Nummer 0170-7658887 oder auch per E-Mail an das Wolfsmonitoring gemeldet werden. Diese Meldungen stellen einen wichtigen Baustein dar, um das Vorkommen und das Verhalten der Wölfe einschätzen und in geeigneter Weise reagieren zu können.

Auf der Internetseite www.wolf-mv.de finden Sie alle Kontaktdaten im Überblick und Informationen zu Wölfen in Mecklenburg-Vorpommern.

 

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