Startschuss für landesweite Impfkampagne gegen die Blauzungenkrankheit
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Zum Auftakt der Impfkampagne 2019 gegen die Blauzungenkrankheit hatte das Landwirtschaftsministerium am 28. Januar 2019 auf den Milchviehbetrieb der Familie Bäßler in Markgröningen im Kreis Ludwigsburg eingeladen. Landwirtschaftsminister Peter Hauk hofft, dass möglichst viele Rinder-, Schaf- und Ziegenhalter im Land dem Beispiel Bäßlers folgen, denn nur mit einer Impfung können Wiederkäuer vor einer Ansteckung mit dem Virus geschützt und weitere Ausbrüche verhindert werden. Eine Bekämpfung der krankheitsübertragenden Gnitzen ist nicht möglich. Nach Angaben der Ständigen Impfkommission am Friedrich-Loeffler-Institut bedarf es einer Impfabdeckung der Wiederkäuerpopulation von über 80 Prozent, um die Ausbreitung des Virus grundsätzlich zu verhindern. Zahlen der Tierseuchenkasse zufolge sind in Baden-Württemberg momentan erst etwa 30 Prozent der Rinder geimpft.
Zuschuss vom Land
Von einer Pflichtimpfung wie in den Jahren 2008 und 2009 sieht das Agrarministerium dennoch ab. „Wir setzen auf Freiwilligkeit“, unterstreicht Hauk. Schließlich liege es im Eigeninteresse der Landwirte, ihre Rinder oder Schafe zu impfen, weil seit der Erklärung des BTV-8-Sperrgebiets nur Tiere mit nachgewiesenem Impfstatus oder negativem Laborbefund aus dem 150 Kilometer Radius des Sperrgebiets heraus verbracht werden dürfen. Dazuhin unterstützen das Land und die Tierseuchenkasse Baden-Württemberg jeden Impfvorgang mit 1,00 Euro bei Rindern, 65 Cent bei Schafen und 40 Cent bei Ziegen. Damit sei ein großer Teil der Kosten gedeckt, sagt Hauk.
Mit Blick auf das Krankheitsgeschehen in Frankreich, Italien oder der Schweiz, wo es in den vergangenen Jahren neben BTV-8-Ausbrüchen auch zum Ausbruch der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 4 gekommen ist, empfiehlt das Ministerium im Übrigen auch dringend die Impfung gegen den Serotyp 4. „Eine Impfung gegen BTV-8 schützt die Tiere nicht gegen BTV-4“, erklärt Dr. Gerhard Kuhn, Referatsleiter Tiergesundheit im MLR.
Die Blauzungenkrankheit ist im Dezember 2018 zum ersten Mal seit 2009 wieder in Deutschland nachgewiesen worden, auf einem Hof im Kreis Raststatt. Seither gab es laut Ministerium 29 weitere Fälle in Baden-Württemberg sowie Ausbrüche in Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Die Sperrgebiete werden zwei Jahre aufrechterhalten.
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